STADTHAGEN (bb). Der Kinderschutzbund Schaumburg beteiligt sich an einer Aktion, die die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz fordert. Ziel ist es, auch in Schaumburg möglichst viele Unterschriften zu sammeln, um die Stellung von Kindern zu verbessern.
Jörg Rummel und Georgia Hasse vom Kinderschutzbund Schaumburg setzen sich für die Kampagne "Kinderrechte ins Grundgesetz" ein.
"Kinder haben in unserer Gesellschaft nicht den Stellenwert, den sie haben sollten", hielt die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Schaumburg Georgia Hasse fest. Gemeinsam mit dem Schatzmeister des Kinderschutzbundes Schaumburg Jörg Rummel informierte sie im Pressegespräch über eine Aktion, die hier zu einem Wandel beitragen soll. Der Deutsche Kinderschutzbund startete gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk die Kampagne "Kinderrechte ins Grundgesetz". Im ganzen Bundesgebiet sammeln die beteiligten Organisationen Unterschriften, um Druck auf die Politik auszuüben.
Hintergrund ist, dass die 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedete Kinderrechtskonvention zwar 1992 in Deutschland in Kraft getreten ist, die Aufnahme der darin ausformulierten Kinderrechte ins Grundgesetz jedoch bisher nicht erfolgt ist.
Kinder sind eigenständige Menschen und Träger eigener Rechte und sollen in ihren Belangen, mit ihren und Interessen und Bedürfnissen wahrgenommen und anerkannt werden. Um diese Grundsätze sicher zu stellen, fordert auch der Kinderschutzbund Schaumburg die Aufnahme von folgenden Rechten ins Grundgesetz: Der Vorrang des Kindeswohles bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen. Das Recht des Kindes auf Anerkennung als eigenständige Persönlichkeit. Das Recht des Kindes auf Entwicklung und Entfaltung. Das Recht des Kindes auf Schutz, Förderung und einen angemessenen Lebensstandard. Das Recht des Kindes auf Beteiligung, insbesondere die Berücksichtigung seiner Meinung entsprechend Alter und Reifegrad. Die Verpflichtung des Staates, für kindgerechte Lebensbedingungen Sorge zu tragen.
Georgia Hasse und Jörg Rummel erklärten, dass von der Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz ein Signal ausgehe, Kinder und ihre Bedürfnisse anders wahrzunehmen. Darüber hinaus würden Verfassungsbeschwerden bei Verstößen gegen die Kinderrechte möglich. Der Staat könnte stärker in die Pflicht genommen werden, seine Schutzfunktion für die Kinder wahrzunehmen.
Dabei gehe es nicht darum, Eltern und Kinder gegeneinander auszuspielen. Vielmehr sei es Ziel, die Verantwortung sowohl der Eltern als auch des Staates im Hinblick auf das Kindeswohl deutlicher zu machen.
Auf der Homepage www.kinderrechte-ins-grundgesetz.de können Interessierte ihre Stimme abgeben, um die Unterschriftenaktion "Kinderrechte ins Grundgesetz" zu unterstützen. Der Kinderschutzbund Schaumburg wird in den folgenden Monaten bei seinen Veranstaltungen über die Kampagne informieren und entsprechende Formulare bereithalten, um seinen Beitrag zu der Aktion zu leisten. Sowohl in Schaumburg, als auch im gesamten Bundesgebiet träfen die beteiligten Partner bisher auf sehr positive Resonanz, erklärten die beiden Vertreter des Kinderschutzbundes.
So zeigte sich Georgia Hasse zuversichtlich, dass diesmal die nötigen Mehrheiten in den Parlamenten gewonnen werden, um die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Foto: bb