TODENMANN (ste). Der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Todenmann steht vor ganz neuen Herausforderungen. Waren es bislang eher der Dorfteich und die Ruhebänke, um die sich der Verein mit großem Engagement kümmerte, so steht jetzt als eines der größten Projekte die Zusammenarbeit Todenmanns mit dem Kirschendorf Hagen auf dem Plan. Hagen bei Osnabrück hat allerdings die Nase weit voraus und bereits zehn Jahre und 160.000 Euro Anschubfinanzierung hinter sich, um die Kirsche in den Mittelpunkt des kleinstädtischen Lebens zu rücken.
Gerd Beu, erster Vorsitzender des Todenmanner Vereins, mahnte daher zusammen mit Ortsbürgermeister Uwe Vogt auch zu einer Politik der kleinen Schritte: "Wir fahren jetzt erst einmal nach Hagen, um dort der Frage nachzugehen, wie wir an Startgelder kommen und welche Maßnahmen wir in welcher Reihenfolge angehen sollen!" Besonders "scharf" auf Todenmann seien die Pomologen, die im Dorf bei einem ersten Rundgang bereit vier Sorten entdeckten, die schon als ausgestorben galten.
Ärger am Dorfteich
Vorschau auf reichlich Arbeit
Sechs Themenfelder im Rückblick
Der Verein hatte im letzten Jahr aber auch ohne die Frage der Ausweisung als offizielles "Kirschendorf" viel zu tun. Sechs Themenfelder, so Beu, galt es abzuarbeiten. Da war zuerst die Aberkennung des Status "Anerkannter Erholungsort", für dessen Neuerteilung Todenmann unter anderem eine ständig besetzte Tourist-Information, öffentliche Toiletten und ein neues Luftgutachten gebraucht hätte. Rund 50.000 Euro an Investitionen wären dazu nötig gewesen und auf einer Bürgerversammlung stimmte man gegen einen neuen Antrag. In Niedersachsen gibt es derzeit 19 anerkannte staatliche Erholungsorte, von denen nach den neuen Bestimmungen geschätzt drei bis fünf übrig bleiben werden. Als kleine Entschädigung erhielt Rinteln mit seinen 18 Ortsteilen allerdings das Privileg als "Ausflugsort".
Der Verein in Todenmann kümmerte sich um sein Bankkataster mit anstehenden Reparaturen und der Aufstellung neuer Bänke.
Rund um den Dorfteich gibt es allerdings Ärger durch Vandalismus. Vier Mal wurde der Zaun eingetreten, ein Stromkasten musste mit Edelstahl ummantelt werden. Der Bachlauf wurde von Unrat gesäubert, der Weg befestigt und die Schwimmpflanzen im Teich entsorgt: "Dabei stellten wir einen neuen Rekord im Gartenhaken-Weitwurf auf", so Beu. Ein Erfolg war dann das Dorfteichfest zum 55-jährigen Bestehen des Vereins. Bei der Aktion "Rinteln plus 18" war Todenmann natürlich mit Kirschen in vielen Variationen beteiligt. Gerd Beu dankte vor allem den vielen Vereinsmitgliedern und Bürgerinnen und Bürgern des Dorfes, die sich aktiv in die Pflegemaßnahmen eingebunden haben und forderte dazu auf, sich aufmerksam um die Sauberkeit vor den eigenen Grundstücken zu kümmern.
Was es im Dorf im kommenden Jahr zu tun gibt, darauf hatte Beu reichlich Antworten.
So sollen erst einmal alle Kirschbäume in einem Kataster erfasst und bestimmt werden: "Wir stellen uns der Frage, welche Kirschen-Schätzchen es im Dorf gibt!"
Darüber hinaus wird am 14. November der Schützenbrunnen zusammen mit dem befreundeten Schützenverein gesäubert, der Wasserlauf am Ortsausgang (Brunnen) soll instandgesetzt werden und natürlich werden auch wieder Ruhebänke gesäubert und saniert. Eine Grabenreinigung steht an und neue Wanderkarten sollen die Schaukästen bereichern. Viel Arbeit also, die nach vielen helfenden Händen ruft: "Wir sollten weiterhin neue und junge Mitglieder im Auge haben", forderte Beu alle Vereinsmitglieder dazu auf, Werbung für den Verein zu machen. Foto: ste