RINTELN (ste). Dr. Ottfried Müller ist selbst Mitglied im Obst- und Gartenbauverein und liebt es, wenn in seinem Garten die Natur im Frühjahr so richtig überschäumt und alles wächst und gedeiht. Bislang, so Dr. Müller, habe er vom Verein nur viele Informationen nehmen dürfen. Deshalb freute es ihn besonders, jetzt als Referent auch einmal geben zu können und das tat er dann auch reichlich. Klar gegliedert stellte er den gut 22 interessierten Zuhörern ein Rezept für "Gesundheit aus dem Garten" aus und ging dabei auf Stressbewältigung, Essen und Trinken, Kräuter, Gemüse, Obst und Gifte aus dem Garten ein. Einführend machte er jedoch erst einmal Lust auf den Vortrag und verriet ein leckeres Rezept für einen Liebestrank mit Zimt, Ingwer, Muskat, Nelken, Koriander, Pfeffer und Rotwein, dessen stimmulierende Wirkung von den Zuhörern fleißig mitgeschrieben wurde. Der Garten, so Dr. Müller, hatte früher eine weitaus größere Bedeutung als Notwendigkeit für die Selbstversorgung. Doch auch schon früher wusste man die Vorzüge eines Lustgartens und seiner positiven Auswirkungen auf die Psyche zu schätzen. Heute dient der eigene Garten vorwiegend der Regeneration und des Stressabbaus. Stress gilt als die moderne Geißel der Menschheit und wird verantwortlich für zahlreiche Erkrankungen gemacht.
In der Fast- und Convenience-Food-Generation steht frisches Gemüse und Obst leider viel zu wenig auf dem Speiseplan: "Dann muss meistens die Medizin ran und Lücken schließen", sagte Dr. Müller, der selbst Allgemeinmediziner ist. Dabei kann man beispielsweise schon mit einem kleinen Kräutergarten sein Essen schmackhaft und gesund verfeinern. Zwischen Heilkräutern und Küchenkräutern wollte Dr. Müller nicht unterscheiden: "Viele der Kräuter haben durch ihre wertvollen ätherischen Öle auch durchaus positive Auswirkungen auf unseren Körper!" So sei selbst der ansonsten im Garten eher verhasste Giersch eigentlich eine überaus wertvolle Salat- und Kräuterpflanze, die einen hohen Eisenanteil aufweist.
Dr. Müller wusste noch mehr solcher wertvollen Tipps und die Gartenfreunde, die aufmerksam seinem Vortrag zuhörten, konnten selbst noch einiges an Informationen dazusteuern. Ein Leitsatz aus Dr. Müllers Vortrag lautete zum Beispiel "Gemüse hält das, was Obst verspricht!" Und so riet er, täglich mehrere Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen. "Das fängt die freien Radikalen im Körper!" So schützt sich ein Apfel beispielsweise durch seine ACE-vitaminhaltige Schale vor Oxydation. Wer allerdings meine, dass der Direktsaft in Flaschen aus dem Supermarkt ebenso gut sei, wie frisch gepresster Saft von Obst und Gemüse, der irrt sich. Wie man beispielsweise ein geselchtes Fleisch mit all seinen negativen Eigenschaften wieder einigermaßen im Körper ausgleich, dass machen uns die Bayern vor: "Sie essen einfach einen Radi dazu und schon passt es wieder!" Foto: ste