STADTHAGEN (mr). Unsicherheit und Unzufriedenheit haben die beiden Erzieherinnen Sarah Knoch und Julia Hildebrandt dazu gebracht, ein Netzwerk für Kindergärtnerinnen zu initiieren, durch das in einem Verdachtsmoment oder Fall einer Kindeswohlgefährdung kurze Wege, Austausch und gebündelte Fachkompetenz möglich sind.
Gemeinsam zum Wohle der Kinder: Kindergärten, Stadt und Institutionen bauen das Netzwerk "der rote Faden" auf.
Die Mitglieder des Kooperationskreises "roter Faden", Vertreterinnen der Kindergärten aus Stadthagen, Wendthagen und Enzen, des Kinderschutzbundes, des Familienzentrums, der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises, des Jugendamtes, der Frühförderung, der Basta, KEKK und des ASD sowie die zwei Kinderärzte in Stadthagen und Bernd Hellmann als Bürgermeister der Stadt Stadthagen, haben sich bereits zum zweiten Mal getroffen, um gemeinsam einen roten Faden zu erarbeiten, wie die Zusammenarbeit ausgebaut werden und gegenseitige Hilfestellung in Entscheidungsprozessen bestärken und ermutigen kann. Regelmäßige Treffen jeweils im Frühjahr und Herbst sind geplant. Darüber hinaus möchten die Mitglieder des Arbeitskreises die Kontakte und das Netzwerk kontinuierlich pflegen. Knoch und Hildebrandt schlugen vor, im nächsten Schritt die Institutionen zu besuchen, damit die Erzieherinnen ihre potentiellen Kontakt- und Anlaufstellen noch besser einordnen können und direkte Beziehungen die erste Kontaktaufnahme erleichtern. Die Idee einer Teilnehmerin, die Lehrer der Grundschulen in dieses Kennenlernen mit einzubinden, stieß auf positive Resonanz.
"Aus Puzzleteilen ergibt sich ein Ganzes". Nach diesem Motto möchten Knoch, Hildebrandt und die mitwirkenden Kindergärten und Institutionen die jeweiligen Stärken und Kompetenzen bündeln, um die Kinder vor Vernachlässigung oder Misshandlung zu schützen und im Fall einer Kindeswohlgefährdung schnell und effektiv zu handeln. Als Knoch und Hildebrandt noch in einem Kindergarten zusammen gearbeitet hatten, seien die Ergebnisse oftmals nicht zufrieden stellend gewesen. Zusätzlich seien oftmals Unsicherheiten aufgetreten, wie das hochsensible Thema am besten anzugehen ist. Alle Teilnehmerinnen waren sich einig, dass der Austausch, die Gespräche, auch in Form von Supervision, wichtig seien, um sich selbst und das Kind nicht allein zu lassen. Nun erfolgt Schritt für Schritt die Umsetzung des "roten Fadens", um diese Ziele zu erreichen. Foto: mr