NIENSTÄDT (em). Der Nienstädter SPD-Samtgemeindeverband sieht in der Bereitschaft Sigmar Gabriels als SPD Parteivorsitzender anzutreten einen vernünftigen Weg. Damit verbunden sein müsse, so der Vorstand, eine stärkere Basiswahrnehmung der Parteigliederungen. Wenn ein ehemaliger Bundesminister in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit Profil zeigen konnte, so Verbandsvorsitzender Eckhard Ilsemann, dann war es gerade Gabriel mit seiner klaren und eindeutigen Haltung zum Atomkraftausstieg.
Der Führungswechsel zu Gabriel als Vorsitzender und Andrea Nahles als Generalsekretärin mache nach den Ergebnissen der Bundestagswahl, laut Herbert Presser als Fraktionsvorsitzendem im Samtgemeinderat, absolut Sinn. Mit einem Niedersachsen an der Spitze der Partei sehen die Nienstädter auch eine Bestätigung in der größten Zahl an direkt gewählten Bundestagsabgeordneten der SPD. Diese kommen insbesondere aus dem Raum Hannover.
Das neue Führungsteam mit Siegmar Gabriel und Andrea Nahles soll Mitte November in Dresden mit der Parteiführung betraut werden. Dem Vertrauensvorschuss den Gabriel im SPD Bundesvorstand erhalten habe, gelte es jetzt einzulösen, so die stellvertretende Verbandsvorsitzende Daniela Scheibe aus Hespe. Die SPD befinde sich in einer denkbar schwierigen Situation. Da seien Debatten über eine Bilanz der letzten elf Regierungsjahre unvermeidbar, so Scheibe. Kritische Themen wie die Rente mit 67, die Arbeitsmarktreformen oder der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan müssten aufgearbeitet, dürften aber nicht von vornherein verdammt werden.