1. "Runkelzapp" im Museum

    Nach Aktionstag geht das Museum in die Winterpause / Bereits Pläne für das nächste Jahr

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    HATTENDORF (tt). Süßlicher Duft waberte um das Auetaler Heimatmuseum, als aus einem großen Kessel Dampf aufstieg und die zahlreichen Besucher neugierig machte. Zum Abschluss der Museumssaison hatten die Heimatfreunde um ihren Vorsitzenden Jörg Landmann noch einmal einen Aktionstag vorbereitet, den man im wahrsten Sinne des Wortes schmecken konnte. Das Ehepaar Wilhelm und Margit Mesenbrink aus Lauenau hatte nicht nur die Idee, sondern auch die entsprechende Ausstattung, um "Runkelzapp" zu kochen. Landläufig sagt man auch Stipps oder Sirup zu der braun/schwarzen Masse, die süßlich schmeckt und als Brotaufstrich beliebt ist. Hergestellt wird dieser köstliche Gaumengenuss aus Zuckerrüben, die schon Tage vorher von vielen fleißigen Helfern entblättert und gesäubert werden mussten. Gespendet hatten die rund vier Zentner Rüben die Landwirte Brinkmann aus Pohle und Imhoff und Platte aus Hülsede. Aus den geschnitzelten Rüben wurde mit einer Presse der Saft herausgedrückt und in einem Kessel zum Kochen gebracht. Stundenlang musste allerdings immer wieder der schwere Kochlöffel fleißig gerührt werden, bis der "Runkelzapp" seine Konsistenz erhielt. Derweil waren aber die Kartoffelpuffer fertig, die Margit Mesenbrink in einer Schwenkpfanne braun werden ließ und probierten die ersten Besucher den neuen "Auetaler Museumstropfen". Museumsschmied Stefan Müller hatte noch einmal Feuer in seiner Esse entfacht, um anschaulich die Arbeit eines Dorfschmiedes vorzustellen.

    Jörg Landmann ist rückblickend mit der Saison, die immer am 1. Mai beginnt und im Oktober endet, zufrieden. "Rund 2000 Besucher haben das Museum besichtigt oder an einer Veranstaltung des Vereins für Heimatpflege Auetal teilgenommen", so Landmann, der mit seinen Vorstandskollegen und den Beiratsmitgliedern bereits neue Pläne für das kommende Jahr schmiedet. Eine Foto- und Filmausstellung alter Projektoren und Kameras soll es geben.

    Unterstützt wird der Verein für Heimatpflege durch den Rolfshagener Siegbert Held, der aus seiner Sammlung Exponate beisteuern will. Außerdem soll der Antendorfer Friedjof Runge gewonnen werden, der als Bildhauer und Steinmetz große Erfahrung mit Steinen hat und diese zu einem Thema aufarbeiten könnte. "Nebenher werden natürlich die Arbeiten im Museum weiterlaufen. Unser Bücherfundus ist noch zu sortieren und die zahlreichen Fotos wollen wir digitalisieren", so der Vorsitzende abschließend. Foto: tt

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