LANDKEIS (em). Im nationalen und internationalen Wettbewerb wird der Faktor qualifiziertes Personal zunehmend wichtig. Der Bedarf an Fachkräften trifft auf ein immer knapperes Angebot, ein Problem, das sich aufgrund der demografischen Entwicklung noch verstärken wird. Neben Ausbildung ist die Weiterbildung der Beschäftigten eine wichtige Säule der Personalentwicklung. Gerade Zeiten geringeren Auftragsaufkommens bieten die notwenigen Freiräume, um die eigenen Mitarbeiter fortzubilden und sich damit eine bessere Marktposition zu verschaffen.
Das Sonderprogramm zur "Weiterbildung Geringqualifizierter und Beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen - WeGebAU" wurde 2006 eingeführt. Es bietet Arbeitgebern, besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen, finanzielle Unterstützung der Agentur für Arbeit bei der Weiterbildung älterer Arbeitnehmer und Geringqualifizierter. Selbst die Fortbildung qualifizierter Mitarbeiter ohne Altersbeschränkung kann unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Der Vorteil für Arbeitgeber: Sie können auf diese Weise auch bei gestiegenen Kenntnis-Anforderungen auf Arbeitnehmer zurückgreifen, die sie bereits als zuverlässig und erfahren kennen gelernt haben. Aber auch für die Mitarbeiter ist eine Weiterbildung über WeGebAU von Vorteil: Über eine Erweiterung der Qualifikation wird der eigene Arbeitsplatz gesichert und die Fortbildung muss nicht selbst bezahlt werden. Das Programm gilt darüber hinaus ebenfalls bei Neueinstellungen von Arbeitslosen, wenn sie die grundsätzlichen Förderungsvoraussetzungen erfüllen. Im Jahr 2009 wurde das Programm von den heimischen Unternehmen für bisher insgesamt 400 Förderungen genutzt. Dabei wurden rund 3,9 Millionen Euro für die Qualifizierung von Beschäftigten im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln eingesetzt. Ein Unternehmen, welches das Programm WeGebAU für einen seiner Mitarbeiter nutzt, ist die Firma Euroflansch in Rodenberg. Im Juli wandte sich der Geschäftsführer Michael Skatikat telefonisch an die Arbeitsagentur Hameln und signalisierte Interesse, einen seinen Mitarbeiter zu qualifizieren. Bereits einen Tag später fand ein persönliches Gespräch mit der Weiterbildungsberaterin Sabine Brühl im Betrieb statt, bei dem die Umsetzung besprochen wurde. Das Ergebnis: Seit dem 28. August nimmt der Qualitätsmanager Andrej Batschkowski an einer Weiterbildung zum Schweißfachingenieur bei der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Hannover teil. Weil der Arbeitnehmer mit Beginn der Weiterbildung das 45. Lebensjahr vollendet hatte, waren die Voraussetzungen für eine Förderung nach WeGebAU erfüllt: Es wurden die kompletten Lehrgangskosten und die Fahrtkosten übernommen.
Durch die Fortbildung kann der Mitarbeiter im Unternehmen flexibler eingesetzt werden, sein Arbeitsplatz ist damit sicherer geworden. Die Vorteile von WeGebAU für sein Unternehmen fasst Geschäftsführer Michael Skatikat zusammen: "Mit diesem Programm können Arbeitsplätze in der wirtschaftlich schwierigen Zeit erhalten bleiben. Es ist zudem ein hervorragendes Mittel, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Die Umsetzung ist einfach und eine sehr gute Unterstützung von Seiten der Arbeitsagentur Stadthagen gewährleistet." Die Weiterbildungsberaterin der Agentur für Arbeit Stadthagen, Sabine Brühl berät und unterstützt Unternehmen in Schaumburg und Springe individuell: Sie klärt die Fördermöglichkeiten, hilft bei der Suche und Auswahl geeigneter Bildungsmaßnahmen und unterstützt bei der Antragstellung. "Die Firmen sind immer wieder überrascht, was alles geht. Es eröffnen sich immer wieder Ideen, wenn man sich zusammensetzt und darüber spricht," empfiehlt Brühl. Sabine Brühl ist unter der Rufnummer 05721/933712 oder per Mail unter stadthagen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de erreichbar.