Tierfilmer lebt ein Jahr mit den Dachsen im Auetal

AUETAL (tt). Der Mindener Tierfilmer Curt Cappel, der ein Jahrzehnt Regieassistent bei Heinz Sielmann war und mit ihm für die legendäre Fernsehreihe "Expeditionen in das Tierreich" drehte,filmte einen Dachs in einem kleinen Wäldchen bei Rehren, nahe der Autobahn. Mit einer ausgeklügelten Filmtechnik machte er die nächtlich lebenden Dachse sichtbar und beobachtete mit der Kamera Verhaltensweisen, die nie zuvor im Fernsehen gezeigt worden sind. Um die Dachse in den Nächten ständig im Auge zu haben, legte Curt Cappel eine 400 m lange Stromleitung vom Helper-Bauernhof zum 10 Meter hohen Filmturm im Wäldchen. Dort hatte der Mindener sein Filmversteck eingerichtet und von dort aus verteilte er den Strom mit Hilfe eines Schaltpultes auf sechs verschiedene Lampen im Dachswald. Diese Lampen beleuchteten den Dachsbau vom Frühjahr bis in den Herbst hinein und erlaubten dem Tierfilmer ungestörte nächtliche Beobachtungen. Die Dachse gewöhnten sich schnell an das Licht, zumal dieses - so wie der Mond, von oben schien. "Es war mir wie im Theater, wenn ich beobachtete", erinnert sich der Tierfilmer. Die Helligkeit der Lampen reichte zwar zum Beobachten aus,aberzum Filmen musste Curt Cappel ein Nachtsichtgerät einsetzen. Da es in der Dunkelheit aber keine Farben gibt, sieht auch das Nachtsichtgerät, so wie die Augen der Nachttiere auch, das Umfeld farblos, also schwarz weiß. Der Verein für Heimatpflege Auetal lädt alle Interessierten am Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr in die "Alte Molkerei" in Auetal-Rehren ein, wo Curt Cappel seinen Film: EIN JAHR MIT DACHSEN zeigen und sich in einer Einführung an spannende und manchmal aufregende Erlebnisse im kleinen Wäldchen bei Rehren, nahe der Autobahn erinnern wird.