APELERN (al). An Apelerns heimlichem Unfallschwerpunkt hat es wieder gekracht. Am späten Sonntagabend kam ein 19-Jähriger aus Messenkamp in der Rechtskurve in Höhe des Pfarrhauses von der Straße ab, schleuderte über den Bürgersteig und demolierte einen Zaun. Der Schaden an Pkw, Einfriedung und Pflanzen beträgt nach Polizeiangaben rund 1500 Euro. Nach Anwohnerangaben ist es der zehnte Unfall in den vergangenen Jahren. Fast auf den Tag genau vor zwölf Monaten war zuletzt für einen Reinsdorfer an gleicher Stelle nach gleichem Hergang die Fahrt zu Ende – damals sogar mit den Autorädern nach oben mitten im Gemüsebeet: In der Rechtskurve bricht der Wagen aus, schlingert und saust geradewegs in das Gartengrundstück der Familie Böger. Noch nie sei die gleich daneben befindliche Straßenlampe beschädigt worden, weiß Bürgermeister Heinrich Oppenhausen. Aber seine Sorgen sind andere: "Was ist, wenn hier einmal ein Fußgänger unterwegs ist?"
Als Konsequenz aus dem letzten Unfall vor einem Jahr sind vor Monaten Schilder aufgestellt worden: Pfeile auf der gegenüberliegenden Straßenseite deuten die Gefährlichkeit der Kurve an; das Tempo wurde auf 30 km/h beschränkt. Trotzdem hat es jetzt wieder gekracht. Allerdings, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, sei der Mann "selbst schuld" gewesen. Er hatte seine Fahrweise den Witterungsverhältnissen nicht angepasst: Die tiefe Dunkelheit war auch noch von Nässe begleitet. Trotzdem ist Oppenhausen die Stelle nicht mehr geheuer. Vergeblich hat er bislang eine Leitplanke gefordert. Die Bürgersteigbreite gebe es her, meint er – und zeigt Bilder von anderswo montierten Stahlschienen.
"Das haben wir geprüft", erwidert indes Gerhard Schönemann vom Polizeikommissariat Bad Nenndorf und verweist auf Gespräche vor Ort, die mit dem Straßenverkehrsamt und der Straßenbauverwaltung geführt worden seien. Dabei sei auch ein Verkehrsingenieur zu Rate gezogen worden, der eine Mindest-Leitplankenlänge von 40 oder gar 50 Metern annehme. Zudem würde die Konstruktion den Bürgersteig erheblich schmälern. Aber die Behörden haben gehandelt: Die Entscheidung für das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer in der Kurve ist danach getroffen worden. Foto: al