1. Existenz der "Kranenburg" bestätigt

    Anlage war ein circa 60 mal 70 Meter großes Rechteck / Tiefensensor erfolgreichste Meßmethode

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    STEINHUDE (gi). Rund 200 Meter von den Strandterrassen entfernt Richtung Promenade stand eine Burg, die "Kranenburg". Auf Karten des 18. Jahrhunderts ist sie als mittelalterliche Burg beschrieben und soll 1320 erbaut worden sein. Es war vermutlich ein Rechteck in den Ausmaßen 60 mal 70 Meter. Dazu kamen die Gräben, es ist von einer inselartigen Situation auszugehen. Die Burg wurde wohl über eine Brücke oder einen Steg erreicht. In der weiteren Feinarbeit bis zum Schlussbericht soll heraus bekommen werden, was unter dem Viereck gewesen ist. Für die Denkmalliste ist auch eine Darstellung der Umgrenzung des Gebietes angedacht. Die historische Stätte im Steinhuder Meer könnte auch mit Balken markiert werden, zumindest sollten am Ufer Hinweise auf die ehemalige Burg aufgestellt werden. Das soll für die nächste Generation mit "rüber genommen werden". Natürlich wäre auch eine weitere Untersuchung der Burganlage möglich. Es könnten zum Beispiel Spundwände in den Boden gerammt werden, das würde aber einen sechs- bis siebenstelligen Betrag ausmachen. Das waren die Kernaussagen der "Highlight-Forschung" von Dr. Hans-Wilhelm Heine vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. In einer sehr gut besuchten öffentlichen Veranstaltung in den Strandterrassen stellte der Fachmann diese ersten Ergebnisse einer vor einigen Monaten durchgeführten Magnetfeld- und Solarmesssung vor (wir berichteten). Bestätigt wurden weitestgehend die tachymetrischen Untersuchungen des Vaters von Heine aus dem Jahr 1982. Nun ist es gelungen mit beteiligten Firmen, eine kombinierte Prospektionsmethode (Geomagnetik, Sonar, Radar) zur zerstörungsfreien Erkundung in einem seichten Gewässer zu finden. Gekostet hatte die Messung 11000 Euro. Für Heine war das Tiefensonar die erfolgreichste Messmethode. Es seien Pfahlsetzungen und viele metallene Gegenstände (vielleicht Fischfangwerkzeuge) und Stacheldrahtlinien zu erkennen. Ein Gespräch mit den Berufsfischern soll weitere Aufschlüsse geben. Überhaupt regt Heine als Zukunftsaufgabe an, sich mit der Entwicklung des Wasserspiegels und des Meeresbodens des Steinhuder Meeres in einem zeitlichen Rahmen von 1500 Jahren auseinander zu setzen. Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt freute sich, mehr über die Geschichte des Steinhuder Meeres zu erfahren. Er hofft, dass das ein oder andere Geheimnis noch gelüftet werde. Dem Landesamt für Denkmalpflege dankte Eberhardt dafür, die Sache mit der Kranenburg in den Hand genommen zu haben. Der Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Stefan Winghart hob die aufwändige und erfolgreiche Messmethode hervor. Das sei der derartige Stand der Technik. Es wurden Mittel der Geophysik angewendet, um Veränderungen im Magnetfeld der Erde zu erkennen. Foto: gi

    Dr. Hans-Wilhelm Heine zeigt Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt und dem Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Stefan Winghart (v.l.), wo die 1320 gebaute Kranenburg gestanden hat.

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