1. Für zehn Tage reist Katinka nach Japan

    Lauenauerin folgt Einladung ins Judo-Stammland

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    LAUENAU (al). Für zehn Tage darf die 15-jährige Katinka Wittekindt nach Japan reisen. Es ist kein Urlaub im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein sportliches Treffen auf hohem Niveau. Denn die Zehntklässlerin im Gymnasium Bad Nenndorf gehört dem Landeskader des Niedersächsischen Judo-Verbands (NJV) an. Und dieser hat für seine talentiertesten Nachwuchsathleten eine Einladung ausgesprochen. Rund 15 Jugendliche machen sich auf die Reise ins Stammland des Judo.

    Kadermitglied wird man nicht so ohne weiteres. Wenigstens eine Landesmeisterschaft, eine Platzierung bei der Norddeutschen, Erfolge bei Sichtungsturnieren und vor allem Trainingsfleiß berechtigen zum roten Stoffplakette auf dem Judoanzug. Für Katinka ist das alles kein Problem: Schon seit drei Jahren gehört sie zu den landesweit Besten. Und als im Frühjahr Schaumburgs Zeitungen die "Sportler des Jahres" küren wollten, eroberte sie sich den dritten Platz.

    Aber die sportlichen Erfolge haben auch ihren Preis. Zwei Tage in der Woche ist Training in Hannover, an einem dritten Tag im heimischen "Dojo" in Lauenau. Und oft sind die Wochenenden ausgefüllt mit Turnieren oder Meisterschaften. Dienstags reihen sich die Termine besonders eng: Schule bis 15.30 Uhr, die Fahrt nach Hannover um 16 Uhr; die Rückkehr am Abend nicht vor 21 Uhr. Da bleiben manchmal sogar die Schularbeiten auf der Strecke.

    Doch die Freude am Judo ist ungebrochen. Zudem hat der Sport für feste Freundschaften gesorgt. Und natürlich hat Katinka die Einladung des NJV gern angenommen, die sie jetzt nach Japan bringt.

    Zehn Tage lernt die Gruppe unter der Leitung des NJV-Vorsitzenden Christian Bebek und Landestrainer Holger Scheele das Stammland des Judo kennen. Als ständige weibliche Begleiterin wird ihnen eine Dolmetscherin zugewiesen. Mit ihr geht es auf Shopping- und Sightseeing-Tour durch die Stadt Tokushima; ein Tag wird dort eine Schule besucht; der Gouverneur will die Gruppe empfangen. Und jeden Tag soll es mindestens eine Trainingseinheit geben - gegen gleichaltrige japanische Athleten. "Die sind viel schneller in ihren Techniken", weiß Katinka Wittekindt bereits über ihre möglichen Gegnerinnen. Aber dem will sie mit dem eigenen Können begegnen. Doch jeweils zuvor muss sie sich mit einer besonderen Gepflogenheit des Gastlands vertraut machen: Japanische Judoka verneigen sich stets vor einem Bild des Sportart-Gründers Jigoro Kano.

    Von Mutter Katrin, die einmal entsprechende Volkshochschulkurse besucht hatte, bekam sie inzwischen einige Lehrbücher über die japanische Sprache. Doch zur Verständigung vor Ort werden wohl vor allem die eigenen Englischkenntnisse nützen. Dabei ist ihr Spanisch eigentlich noch viel lieber. Das würde sie sogar einmal zum Hauptgegenstand eines späteren Studiums machen wollen; es sei denn, der Sport beherrscht auch noch nach dem Abitur Katinkas ganzen Alltag. Foto: al

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