RINTELN (ste). Wie verantwortungsbewusst der Kulturring Rinteln mit den Mitteln umgeht, die ihm von der Stadt und dem Landkreis für Kulturveranstaltungen überlassen werden, zeigte die Jahreshauptversammlung. Eberhard Kirsch bilanzierte in einem rechnungsmäßig so gerade noch ausgeglichenen Haushalt einen Umsatz von rund 90.000 Euro, von denen die Stadt 34.000 Euro als Zuschuss jährlich zur Verfügung stellt. Er stellte allerdings die Frage nach der gerechten Verteilung der Mittel der Schaumburger Landschaft, die Rinteln im letzten Jahr mit 7.000 Euro bedachte. Weniger als beispielsweise Städte nördlich der Bergkette. Die Schaumburger Landschaft verteilt die Kreismittel für Kulturausgaben.
Für das neue Programm 2009/2010, das in einem Heft in vielen Geschäften ausliegt, kündigte Kirsch schon einmal finanzielle Zurückhaltung an, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Der Forderung von Ursuala Arning-Foerstner nach Buchung eines namhaften Kabarettisten erteilte die Versammlung eine Absage: "Kostet zu viel und wird im Umland von Rinteln angeboten", so die Argumente.
Geschäftsführerin Anne von Meien, der seitens des Vorstandes Bestnoten für ihre engagierte Arbeit ausgesprochen wurden, freute sich über die stattliche Zahl von 160 Abonennten, die vermehrt auch aus Bückeburg und Stadthagen kommen. Besonders attraktiv scheint für viele Kulturinteressierte das Abo "4 aus 6", bei dem man sich vier Veranstaltungen aus den sechs angebotenen Theaterstücken aussuchen kann, oder sich sogar zu Viert ein Stück anschaut.
Obwohl die Abo-Zahlen positiv sind, gingen die Besucherzahlen im letzten Jahr besonders an der Abendkasse zurück. Mit der Folge, dass es Einnahmeausfälle gab, die der Kulturring nun über eine moderate Preiserhöhung auffangen will: "Die Abo-Preise sind aber stabil geblieben", sagte Einhard Bormann als Vorsitzender des Kulturring, der für das letzte Jahr insbesondere die "Geschichten aus dem Wienerwald" als Erfolg verbuchte: "Das Stück hatte laut Kultusministerium Relevanz für das Zentralabitur und so waren auch viele junge Leute im Theater!" In diesem Jahr wird "Werther" für das Abi von Bedeutung sein und in einem Ein-Personen-Stück des "Theater in Detmold" im Rintelner Brückentorsaal gespielt.
Der besondere Dank des Vorstandes galt den vielen jugendlichen und erwachsenen Helfern, die im Brückentorsaal Stühle von Mittag bis Mitternacht auf- und abbauten. Wie schwierig es ist, "Hochkultur" zu vermitteln, damit schloss Wolfgang Westphal die Versammlung mit einem eindrucksvollen Beispiel: "Nicht nur im Theater oder in der klassischen Musik ist das so, auch beim Rock und Pop erleben wir, dass das Niveau zurückgeht!" So sei die experimentelle und hochkarätige Rockmusik eines Frank Zappa eben längst nicht so ohrgängig und leicht zu konsumieren wie moderne Rocktitel, über deren Qualität sich allerdings streiten lasse.
In diesem Jahr bietet der Kulturring unter anderem am 21. Oktober die "Nelson Mandela Story", am 4. November "Werther" und am 10. November die Komödie "Der Kontrabass" von Patrick Süßkind. Weitere Programmpunkte werden rechtzeitig angekündigt.
Infos gibt es während der Bürozeiten im Bürgerbüro dienstags, mittwochs und donnerstags von 9.30 bis 12 Uhr (donnerstags auch von 14.30 bis 17 Uhr)unter der Kulturring-Telefonnummer 05751/2229, im Internet unter www.kulturring.rinteln.de oder per Mail unter kuri-rinteln@t-online.de. Foto: ste