1. Erntedank mit Gottesdienst, Achttourigen und Schmalzbroten

    Pastor Grimm: "Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott" / Bewusstsein wecken

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    LINDHORST. Es ist ein schöner Brauch in Lindhorst, dass am Erntedanksonntag die Trachtengruppe mit Erntekronen und in die Tracht der Region gekleidet in die St. Dionysius-Kirche zum Gottesdienst einzieht. 24 erwachsene Mitglieder und 21 Kinder versammelten sich in dem Gotteshaus. Die Frauengruppe der Siedlergemeinschaft schmückte zudem den Altar mit Erntegaben.

    Gekonnt: Beim Freischütz fliegen die roten Röcke.

    In seiner Predigt sprach Pastor Michael Grimm das Besondere an diesem Tag an. Der Mensch denke an diesem Tag über das nach, was er grundlegend zum Leben brauche: Wasser, Luft, Sonne und Regen und natürlich die Erde und was sie hervorbringt. Grimm dankte für die gute Ernte. Viele Menschen seien beteiligt, bis aus den Erzeugnissen der Ernte Dinge des täglichen Bedarfs würden. Mit einem Zitat aus einem Kinderlied verdeutlichte Grimm: "Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott". Der Mensch sei auf der Erde zu Hause, Gottes Lebensraum für die Menschen sei einzigartig, kostbar und schön. Die Menschen dürften nutzen, was die Natur biete, aber sie hätten die Verpflichtung, fürsorglich mit der Erde umzugehen, denn, so der Pastor: "Wir leben von der Fruchtbarkeit des Bodens, von der Reinheit der Luft, von der Lebendigkeit des Wassers, von dem Schein der Sonne." Das Erntedankfest könne Anlass sein, das Bewusstsein für das zu wecken, was den Menschen trage und nähre, was ihn lebendig mache und wachsen lasse, so dass er sich als Teil der Erde verstehe und mit ihr verbunden sei. Nach dem Gottesdienst versammelten sich bei herbstlichen Temperaturen und Sonnenschein die Kirchgänger auf dem Platz vor der Kirche. Dort eröffneten die Kindergruppe und die erwachsenen Tänzer der Trachtengruppe den Tanz unter den beiden Erntekronen mit dem "Heufahrer", dem der "Andanzer" folgte. Mit von der Partie war ebenfalls der Posaunenchor Lindhorst unter der Leitung von Michael Stüber. Derweil stärkten sich viele Besucher an den von den Siedlerfrauen angebotenen Butter- und Schmalzbroten. Dazu wurde Kaffee ausgeschenkt. Aber auch Tee, Brause und Bier wurden bereit gehalten. Anschließend machte sich die Trachtengruppe auf nach Schöttlingen - die Kinder im geschmückten Erntewagen, die Erwachsenen im Auto. Dort, beim Erntebauern Heinz Habenicht, waren bereits einige Tage vorher unter Mitwirkung der Schöttlinger die beiden Erntekronen gebunden worden. Heinz Habenicht ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Trachtengruppen-Mitglied Kristin Schmidt den Tanz unter der Erntekrone anzugehen. Anschließend feierten die kleinen und großen Trachtentänzer das Erntedankfest ausgiebig auf dem Schöttlinger Hof.

    Warum das alles? Trachtengruppen-Chef Klaus Kutil wusste auf diese Frage ein klare Antwort: "Wir wollen die Tradition bewahren und an die Kinder weitergeben." Foto: privat

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