1. "Das ist aus politischen Gründen geschehen"

    Böse Überraschung bei CDU-Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit / Hainbuche von Unbekannten gefällt / Pörtner vermutet Gegner hinter der Tat

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    STADTHAGEN (bb). Eine böse Überraschung haben der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Friedrich Pörtner und andere Christdemokraten erlebt, die sich am Tag der Deutschen Einheit im Stadthäger Bürgerwald trafen. Unbekannte hatten die Hainbuche abgesägt, unter der die Gedenkveranstaltung stattfinden sollte.

    "Das ist kein Schabernack oder Schülerstreich, das ist aus politischen Gründen geschehen", erklärte Friedrich Pörtner vor dem auf der Lichtung im Bürgerwald liegenden Baum. Pörtner, Mitglieder der Jungen Union Schaumburg und andere Christdemokraten hatten sich im Bürgerwald getroffen, um wie in den Vorjahren den Tag der Deutschen Einheit mit einer Gedenkveranstaltung zu feiern. Pörtner, als erster am Platz, entdeckte die gefällte Hainbuche. Er sei erschüttert, erklärte der ehemalige Landtagsabgeordnete, einen vergleichbaren Angriff auf einen politischen Gegner habe es in jüngerer Vergangenheit nicht gegeben. Vor einer Woche habe der Baum noch gestanden. Die Buche sei erst vor ganz kurzer Zeit, vermutlich in der zurückliegenden Nacht gefällt worden, waren sich die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung mit Blick auf den Zustand des Baumes und der Schnittstellen einig.

    So bestehe auch kein Zweifel am politischen Hintergrund der Tat, erklärte Pörtner. Er werde bei der Polizei Strafanzeige erstatten. "Ich trete entschieden dafür ein, dass ein neuer Baum gepflanzt wird, wenn möglich, noch in diesem Jahr", fuhr er fort.

    Auf Initiative Pörtners war die Hainbuche am 3. Oktober 1990 am Tag der Vereinigung der BRD und der DDR gepflanzt worden. Vor vier Jahren hatte Pörtner gemeinsam mit der Jungen Union und weiteren Christdemokraten aus Schaumburg wieder angefangen, den Tag der Deutschen Einheit mit Kundgebungen an dieser Stelle zu feiern. Heute müsse man feststellen, dass die Geschehnisse um den Fall der Mauer und die Vereinigung zunehmend verdrängt würden, so Pörtner. Verdrängt von Kräften, die bei den Wahlen heute etwa 12 Prozent der Stimmen bekämen, spielte er auf die Linkspartei an.

    In diesem Umfeld verortete Pörtner auch diejenigen, die den Baum fällten. "Ich kann nicht behaupten, dass es jemand von denen gewesen ist, aber in diese Richtung kann es nur gehen", hielt er fest. Auch Marius Wüstefeld, Vorsitzender der Jungen Union Schaumburg, erklärte, man müsse ein Symbol setzen und einen neuen Baum pflanzen. "Aus Patriotismus, aus Liebe zum Land" sei man zusammengekommen. Angesichts des "brutalen Aktes" sei er jetzt tief erschüttert. "Das wirft uns nicht einen Millimeter zurück", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Schaumburger CDU Christopher Wuttke. Die Täter hätten Umweltschutz und Tradition mit Füßen getreten. Man werde einen neuen Baum pflanzen und im nächsten Jahr in noch größerer Zahl zur Gedenkveranstaltung erscheinen. Foto: bb

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