SAMTGEMEINDE NENNDORF (pd). Das schlechte Abschneiden der SPD sowohl im Bund als auch in der Samtgemeinde verursacht beim Nenndorfer SPD-Vorsitzenden Udo Husmann mehr als ein kurzes Kopfschütteln. Das der Bundestagskandidat Sebastian Edathy sein Mandat in Berlin behalten kann, sei angesichts des schlechten Abschneidens seiner Partei nur ein schwacher Trost. Zufrieden ist dagegen Werner Bövers, der Vorsitzende der CDU in Nenndorf. Erwähnenswert findet dieser in der Wahlanalyse vor allem das tolle Engagement der CDU-Frauenunion, die im Wahlkampf eine besonders gute Arbeit geleistet habe.
Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese (li.) im Rathaus in Bad Nenndorf beim Blick auf den Bildschirm, auf dem Wahlleiter André Lutz die ersten Hochrechnungen verfolgt.
Einen Hauptgrund für das schlechte Abschneiden der SPD sieht Husmann in der "problematischen" Wahlbeteiligung. Diese gehe zu einem großen Maße zu Lasten der SPD, so die Mutmaßung von Husmann. "Wir schaffen es im Moment einfach nicht, uns zu positionieren". Er habe mit wenigstens 27 Prozent gerechnet, doch was dann eingetreten sei, könne er kaum noch begründen. Die SPD habe in der Samtgemeinde Nenndorf sogar noch höher verloren als auf Bundesebene. Kurz vor den Wahlen sei das Stimmungsbarometer noch auf "Positiv" gestellt gewesen. Am Freitag habe man sich noch am Haster Bahnhof gut präsentiert und auch einen Tag zuvor auf dem Wochenmarkt in Bad Nenndorf habe es noch viel guten Zuspruch gegeben. Für das, was dann am Sonntag passiert sei, habe er nach wie vor keine schlüssige Erklärung parat, so der SPD-Chef. Man müsse jetzt schauen, ob in allen Orten auch tatsächlich alles gegeben worden ist. Aber auch noch soviel Engagement und Überzeugungsarbeit reiche allem Anschein im Moment nicht aus, um die Leute für die SPD zu mobilisieren, fasst Husmann frustriert zusammen.
Positiv fällt dagegen das Fazit von Werner Bövers, CDU-Vorsitzender in der Samtgemeinde Nenndorf, aus. "Stolz bin ich vor allem auf die gute Arbeit, die in der CDU-Frauenunion geleistet worden ist", unterstreicht Bövers. In den Nordgemeinden Haste, Hohnhost und Suthfeld sei allerdings zu wenig gemacht worden. "Eine Apfelaktion reicht da nicht aus", kritisiert Bövers. Dagegen sei die Frauenunion bei drei Wochenmarkt-Terminen mit im Schnitt bis zu zwölf Damen aktiv für die Partei tätig gewesen. In den Nordgemeinden sei seiner Auffassung nach auch die Plakatierung zu spät erfolgt. Traurig ist er, dass Christopher Wuttke am Ende den Sprung in den Bundestag nicht geschafft hat. Bövers geht aber davon aus, dass der Bückeburger auch in vier Jahren für die CDU im Wahlkreis Nienburg/Schaumburg an den Start gehen wird. "Die Leute wollten eine andere Politik", fasst er die Gründe für den Regierungswechsel zusammen. Die Themen Bildung, Familie und Steuern seien in der neuen Koalition gut aufgehoben. Foto: pd