1. Erdrutsch bei der SPD, nur geringer Verlust bei der CDU

    SPD-Kandidat Edathy lässt deutlich Federn, Wuttke (CDU) macht Boden gut

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST. Bayerische Verhältnisse war man bei früheren Gängen an die Wahlurne in der Samtgemeinde Lindhorst gewohnt - zumindest was die Wahlergebnisse der SPD angeht. Das, was sich aber bei der Europawahl im Juni bereits abzeichnete, setzte sich jetzt mit einem wahren Erdrutsch bei der Bundestagswahl fort. Die SPD verlor bei den Zweitstimmen in überaus hohem Maße. Die Sozialdemokraten glaubten ihren Augen und Ohren nicht zu trauen, als das Ergebnis feststand: 38 Prozent bei den Zweitstimmen, das waren 14,88 Prozent weniger als vor vier Jahren. Zum Vergleich: Im Landkreis Schaumburg wurden für die SPD 13,99 Prozent weniger Stimmen gezählt. Auch SPD-Direktkandidat Sebastian Edathy brach in der Samtgemeinde Lindhorst deutlich ein: Statt 56,92 Prozent wie 2005 gaben ihm diesmal nur 46,85 Prozent der Wähler ihre Stimme.

    Christopher Wuttke, der sich erstmals für die CDU um ein Direktmandat im Bundestag bewarb, konnte dagegen Boden gut machen: Mit 33,07 Prozent stimmten diesmal 2,05 Prozent mehr Wähler für die CDU als vor vier Jahren. Auch bei den Zweitstimmen konnte die CDU ihr Ergebnis in etwa halten: Diesmal wurden 27,66 Prozent für die Partei notiert, lediglich 0,33 Prozent weniger als 2005. Die Gewinner bei den Zweitstimmen kommen aus dem Lager der kleinen Parteien: Die Grünen legten um 3,65 Prozent zu auf 9,69, die FDP um 4,60 Prozent auf 11,33 Prozent und Die Linke verbesserte sich um 4,56 Prozent auf 8,00 Prozent. Unter den Sonstigen Parteien ragen die Piraten heraus. Den Piraten gaben in der Samtgemeinde insgesamt 80 Wähler (1,68 Prozent) ihre Stimme. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,72 Prozent. Vor vier Jahren waren 82,17 Prozent der Wahlberechtigten zu den Wahlurnen geeilt.

    Generalstabsmäßig hatten Wolfgang Fischer und Silke Schweer in der Verwaltung der Kommune die Erfassung der Ergebnisse vorbereitet. Um 18.30 Uhr wurde das erste Ergebnis aus Vornhagen erfasst und weitergegeben. In dem Dorf mussten lediglich 146 Stimmzettel ausgezählt werden. In den neun Wahllokalen der Samtgemeinde waren insgesamt 63 Wahlhelfer mit dem Auszählen beschäftigt. Das letzte Ergebnis wurde bereits um 19.18 Uhr an Fischer übermittelt. Die SPD leckte derweil schon bei einer Wahlparty im Alten Krug in Lindhorst ihre Wunden. Auf die Einrichtung einer der Öffentlichkeit zugänglichen Präsentation der Ergebnisse hatte die Verwaltung diesmal verzichtet. Schließlich konnte jeder Interessierte in Echtzeit das Einlaufen der Ergebnisse auf dem Computer-Monitor in den eigenen vier Wänden verfolgen.

    Foto: privat

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