STADTHAGEN (bb). Die Haftungsregelungen für ehrenamtliche Vereinsvorstände, die Bekämpfung von Doping und die Anstoßzeiten in der Fußballbundesliga - dies waren einige der Themen, die bei der vom heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy organisierten Veranstaltung mit dem Vorsitzenden des Sportausschusses im Bundestag Peter Danckert (SPD) und dem ehemaligen Olympioniken und Parlamentsmitglied Friedel Schirmer im Stadthäger Ratskeller angeschnitten wurden.
Danckert wies in seinem Vortrag darauf hin, dass der Sportausschuss eine Veränderung der Haftungsregelungen für Vereinsvorstände angeschoben habe. Ehrenamtliche Vorstandsmitglieder müssen mit ihrem Privatvermögen nur noch in solchen Fällen für Schäden geradestehen, wenn sie diese in ihrer Funktion durch Vorsatz oder Grobe Fahrlässigkeit verursacht haben. Dies sei ein wichtiger Schritt, gerade in einer Zeit, in der man das Ehrenamt stärken wolle, so Danckert.
Außerdem erklärte der Vorsitzende des Sportausschusses, dass man den Kampf gegen Doping intensivieren müsse. Dabei spiele Doping nicht nur dort eine Rolle, wo es um hohe Prämien und Gehälter gehe. Auch etwa im Seniorensport würden verbotene leistungssteigernde Mittel verwendet. "Völlig fehlgeleitete Energien", urteilte Friedel Schirmer, vor seiner Karriere als Bundestagsabgeordneter selbst Mehrkämpfer und Trainer der deutschen Zehnkampfmannschaft. Zumeist seien dies Sportler, die in ihren besten Jahren keine Erfolge errungen hätten.
Kritisch äußerte sich Danckert zu den neuen Anstoßzeiten des Profifußballs in Deutschland. Zusätzlichen Fernsehübertragungen zu Zeiten, in denen normalerweise die Hobby-Kicker dem Ball hinterher jagen, würden zu einem geringeren Zuschauerzuspruch bei den Amateurvereinen führen. "Die Fans sitzen dann vorm Fernseher, statt zu ihren Vereinen zu gehen. Und das sind oft genau die Eintrittsgelder, mit denen die Clubs etwa die Schiedsrichter bezahlen", so Danckert. In diesem Bereich sei die Einflussnahme von Sportausschuss und Bundestag jedoch begrenzt. "Wir können nur politischen Druck ausüben, die Entscheidungen fällt die Liga", so Danckert. Foto: bb