1. Fairer Handel statt Ausbeutung

    Diskussion mit Vertretern von Welt-Läden / Anteil wächst beständig

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    STADTHAGEN (bb). Vertreter von Welt-Läden aus der Region haben sich anlässlich der Aktionswoche des Fairen Handels in einem Gespräch in der "Alten Polizei" mit dem Vorsitzenden des Entwicklungsausschusses des Bundestages Thilo Hoppe (Grüne) und der Bundestagskandidatin der Grünen für den hiesigen Wahlkreis Katja Keul ausgetauscht.

    "Der Anteil von fair gehandelten Produkten ist in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Es müsste möglich sein, hier auf ein ähnliches Niveau zu kommen", erklärte Thilo Hoppe. Noch immer werden zahlreiche Waren in ärmeren Ländern unter Bedingungen produziert, die zu einer Ausbeutung der in der Herstellung arbeitenden Menschen führt. Die Welt-Läden und die Fair-Trade-Kampagne versuchen die Verbreitung von Alternativen voranzutreiben. Sie bieten Waren an, deren Produzenten einen angemessenen Lohn erhalten und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.

    Im Gespräch hoben die Vertreter der "Welt-Läden" hervor, dass es unendlich mühsam sei, das Bewusstsein für die Bedeutung von fair gehandelten Produkten zu wecken. Immer wieder sei dieser Prozess von Rückschlägen begleitet. Sie begrüßten den von Thilo Hoppe vorgetragenen Ansatz, mit einer großangelegten Werbekampagne angelehnt an das Vorbild der "Aktion Mensch" auf das Problem aufmerksam zu machen. Ein solches Projekt sei einmal angelaufen, letztlich aber nicht konsequent umgesetzt worden, berichtete Hoppe.

    Im Lebensmittel-Bereich hätten fair-gehandelte Produkte längst Einzug in die Supermärkte gehalten. Grundsätzlich eine positive Nachricht, waren sich die Diskutierenden einig. Hier hätten die Welt-Läden offenbar ihren Auftrag erfüllt, ein Markt sei entstanden. Einen ähnlichen Trend gelte es im Bereich der Kleidung einzuleiten. Mit der Zeit müssten die Welt-Läden dazu übergehen, über die Problematik zu informieren, statt die Waren zu vertreiben. Schwierigkeiten bereite dann die Finanzierung einer solchen Arbeit.

    Kritisch sei die Siegel-Flut im Bereich "Fair Trade" zu sehen. Wichtig sei es, ökologische und soziale Gesichtspunkte bei der Produktion gleichermaßen zu berücksichtigen.

    Hoppe erklärte, dass bei allen Rückschlägen festzuhalten bleibe, dass der Anteil der Fair-Trade-Produkte in den vergangenen Jahren stetig gewachsen sei. Dieser Trend sei auch von der Wirtschaftskrise nicht gestoppt worden. Foto: bb

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