1. Erster Blick in alte Immobilie

    Ehemalige Schlachterei am "Rundteil" könnte Jugendzentrum werden

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    LAUENAU (al). Eine Dreiviertelstunde lang haben Mitglieder des Lauenauer Rates und des Vorstands des Jugend- und Kulturforums im Flecken ein ehemaliges Schlachtereigebäude am "Rundteil" inspiziert. Das Ergebnis fiel einhellig aus: "So groß haben wir es uns nicht vorgestellt", erklärte Forums-Vorsitzender Norbert Bruhne. Allerdings: Bis Schlachthaus, Verkausfraum und ehemlaige Wohnräume neuen Zwecken dienen können, dürfte viel Aufwand erforderlich sein.

    Ursprünglich sollte das aus der Konkursmasse durch die Gemeinde erworbene Haus abgerissen werden. Die Fläche hätte Parkplätze in Zentrumsnähe bieten können. Doch inzwischen wird neu gedacht: Die Gemeinde hat sich Impulse für die Belebung der Ortsmitte vorgenommen. Sie will sanierungsbedürftige und bislang unverkäufliche Immobilien erwerben (Das SW berichtet an anderer Stelle darüber.). Ein weiterer Mosaikstein könnte das schon mit dem Arbeitstitel "Jugendcafé" bezeichnete Gebäude sein. Vor allem aber könnte es zur Lösung für das Jugendforum werden, weil sich andere Alternativen bislang stets zerschlagen haben – zuletzt ein Fabrikhallen-Teil im Gewerbepark, der vom Unteren Triftweg aus zugänglich gewesen wäre. "Zu weit abseits", sieht auch Gemeindedirektor Uwe Heilmann die dort nachteilige Lage inzwischen ein, "so eine Einrichtung muss im Fokus bleiben".

    Etliche Teilnehmer aber rümpften buchstäblich die Nase. Zwar scheint die Bausubstanz der Gebäude grundsätzlich sehr gut. Aber Schlachthaus und anderen Nutzräumen ist der Leerstand nicht bekommen. Mehr noch: Ein Spezialunternehmen hat in den vergangenen Tagen das Gebäude von allerlei Altlasten befreit. "Vorher wollten wir hier niemand hereinlassen", beschrieb Heilmann nur vage den Zustand. Unrat, Müll und allerlei mehr soll sich dem Vernehmen nach getürmt haben.

    Der Jugendforums-Vorstand hat inzwischen großes Interesse am Haus signalisiert. "Aber wir wissen schon, dass viel Arbeit auf uns zu kommt", räumte Bruhne ein. Doch die Perspektiven seien verlockend: Es gebe genug Probenräume. In den Obergeschossen biete sich Platz für Kleingruppen oder Einzelunterricht. Der bisherige Verkaufsraum könnte zu einem öffentlich zugänglichen Bereich werden. Allerdings müsste sich der Eingang schon wegen des Straßenverkehrs auf die Hofseite verlegen lassen.

    Die Verwaltung hat inzwischen angekündigt, das Gebäude vermessen und auch auf seine Statik hin untersuchen zu lassen. Danach sei das Jugendforum gefordert: Es müsse ein umfassendes Konzept über die weitere Nutzung vorlegen. Erst danach könne die Gemeinde "in Vorleistung treten". Darunter sind "die groben Arbeiten" bis hin zu Fenster, Heizung und Elektrik zu verstehen. Daneben werde jedoch "viel Eigenleistung" vom Jugendforum erwartet. Später würde der Betrieb vertraglich geregelt; das "Forum" müsste für die Betriebskosten aufkommen, dürfe aber mit einem Zuschuss der Gemeinde rechnen: "So funktioniert das auch bei allen übrigen Vereinsheimen", verlangte Heilmann eine Gleichbehandlung. Foto: al

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