STADTHAGEN (bb). In einem vom heimischen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy organisierten Gespräch haben sich Vertreter des Stadthäger Präventionsrates "Wir+" mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei Konrad Freiberg ausgetauscht. Freiberg erklärte in der Diskussion: "Die Anstrengungen in der Präventionsarbeit sind sehr wichtig." Vermutlich sei der zuletzt zu verzeichnende Rückgang bei verschiedenen Delikten im Bereich der Jugendkriminalität auch auf die verstärkte Präventionsarbeit zurückzuführen.
Schulsozialarbeiter Thomas Pawlik, der Stadtjugendbeauftragte Ralf Cordes und Jörg Beckmann von der Awo schilderten als Vertreter des Stadthäger Präventionsrates "Wir+" wie die Präventionsarbeit in der Kreisstadt funktioniert. Nach den "Geburtstagsprügeln" sei heute in allen Schulen und auch bei der Stadt das Bewusstsein für die Bedeutung insbesondere der Gewaltprävention vorhanden. Beckmann wies jedoch darauf hin, dass man die sich damals auftuende Chancen nicht konsequent genutzt habe. Der Ansatz ein Bewusstsein des "Hinschauens" in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren in der Stadt zu entwickeln, sei nicht fortgeführt worden.
Freiberg erklärte, dass die Polizei in einem Präventions-Netzwerk wichtige Informationen liefern könne. Ihr solle dabei jedoch keine dominierende Rolle zukommen. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft sprach den Vertretern von "Wir+" offenbar aus der Seele, als er darauf hinwies, wie wichtig es sei, Jugendlichen sinnvolle Freizeitbetätigungen anzubieten und ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Es räche sich auf lange Sicht, in diesem Bereich Strukturen zusammenzustreichen. Dagegen sei eine Diskussion über eine Verschärfung des Jugendstrafrechtes, die immer im Zusammenhang mit besonders schlimmen Vorfällen aufkomme, fehl am Platz. Nahezu alle Jugendrichter würden übereinstimmen, dass das gesetzliche Instrumentarium völlig in Ordnung sei. Foto: bb