LANDKREIS (bb). Am morgigen Sonntag entscheiden die Wahlberechtigten der Republik über die Mehrheitsverhältnisse im 17. Deutschen Bundestag. Dabei haben auch rund 127 650 Schaumburger das Recht, mit zwei Kreuzen auf dem Stimmzettel zu dieser Entscheidung beizutragen.
Sebastian Edathy (SPD):
Christopher Wuttke (CDU):
Katja Keul (Grüne):
Heiner Schülke (FDP):
Dietmar Mattiat (Die Linke):
Die Spannung steigt, besonders unter den Kandidaten und ihren Anhängern. Schließlich startet am morgigen Sonntag um 8 Uhr der Wahltag. Nicht lang nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr werden die ersten Ergebnisse vorliegen. Welche Parteien schneiden gut ab, welche Mehrheiten ergeben sich und welche der heimischen Kandidaten schaffen den Sprung ins Parlament?
Der Wahlkreis hat denselben Zuschnitt wie bei der Bundestagswahl 2005. So wählen auch 2009 die Schaumburger gemeinsam in einem Wahlkreis mit einer Vielzahl von Bürgern aus dem Nachbarlandkreis Nienburg. Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten im Wahlkreis 41 Nienburg II - Schaumburg beträgt ebenso wie bei der letzten Bundestagswahl rund 199 300. Von diesen stammen wiederum etwa 127 650 aus Schaumburg.
Im Wahlkreis 41 bewerben sich insgesamt sieben Direktkandidaten für einen Platz im Parlament, für einen von ihnen votieren die Wähler mit der Erststimme. Die Zweitstimme wird für die Landesliste einer Partei abgegeben, sie entscheidet über die prozentualen Anteile der Parteien im Bundestag.
Für die SPD tritt im Wahlkreis 41 der amtierende Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy als Direktkandidat zur Wiederwahl an. Der im Jahr 1969 geborene Sozialwissenschaftler stammt aus Rehburg-Loccum, ist seit 1998 Mitglied des Bundestages. Dreimal in Folge setzte sich Edathy bisher bei Bundestagswahlen als Direktkandidat durch. Im Jahr 2005 wurde Edathy zum Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses gewählt. Der Schwerpunkt seiner politischen Arbeit liegt im Bereich der Innenpolitik.
Als Herausforderer Edathys tritt der 1973 geborene Bückeburger Christopher Wuttke für die CDU zur Wahl an. Wuttke leitet seit 1997 ein von seinen Eltern übernommenes mittelständisches, international tätiges Elektrotechnik-Unternehmen. Gleichzeitig engagierte er sich kommunalpolitisch, ist seit 2001 Ratsherr der Stadt Bückeburg, seit 2006 Kreistagsabgeordneter, außerdem stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender. Wuttke sieht sein Unternehmen, mittlerweile eine AG, so gut aufgestellt, dass er sich für den Wahlkampf und bei Erfolg für die Arbeit als Bundestagsabgeordneter für die entsprechende Zeit aus der Geschäftsführung zurückziehen kann.
Katja Keul bewirbt sich für die Grünen als Direktkandidatin im Landkreis. Die Fachanwältin für Familienrecht hat seit 2000 eine eigene Kanzlei in Marklohe. Keul, geboren 1969, ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Seit 2006 ist sie Mitglied bei den Grünen, seit 2007 Mitglied im Kreisvorstand in Nienburg und seit 2008 Sprecherin des Kreisverbandes. Einer ihrer politischen Schwerpunkte liegt im Bereich der Sozialpolitik.
Für die FDP geht der Rintelner Heiner Schülke ins Rennen. Der im Jahr 1950 geborene Diplom-Volkswirt ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Schülke war in seinem bisherigen Berufsleben in vielfältigen Funktionen im Gesundheitswesen tätig, unter anderem als gesundheitspolitischer Referent der FDP Bundestagsfraktion. Schülke ist seit 1979 FDP-Mitglied und zog für seine Partei bereits im Jahr 2002 in einem Wahlkreis in Baden-Württemberg in den Bundestagswahlkampf.
Dietmar Mattiat bewirbt sich für die Linke für das Direktmandat im Wahlkreis 41.
Der Groß- und Außenhandelskaufmann wurde im Jahr 1946 geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Laufe seines Berufslebens war Mattiat lange Jahre auch im Ausland tätig. Er ist heute stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Schaumburg der Linken.
Zu diesen fünf Kandidaten kommt ein unabhängiger Bewerber und einer der NPD.
Die Wahllokale sind in der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Im Jahr 2005 wurde im Wahlkreis eine Wahlbeteiligung von 79,1 Prozent erreicht. Der Landkreis wird in seinen Internet-Auftritt ab etwa 18 Uhr die vorläufigen Ergebnisse aus den Gemeinden vorstellen.
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