STADTHAGEN (nb). Götz Alsmann hält der Kreisstadt die Treue und die kriegt im Gegenzug einfach nicht genug von ihm. Das Publikum feierte den Mann am Flügel mit tosendem Applaus und forderte mit großer Vehemenz eine Zugabe nach der anderen. Zum Auftakt des diesjährigen "Paroli"-Kleinkunstprogramms hat der Entertainer mit "Engel oder Teufel" im Ratsgymnasium einen Auftritt abgeliefert, den man getrost als "ganz großes Kino" bezeichnen kann.
Sein Repertoire reichte vom "Exotikchacha", der einem buchstäblich den Geschmack eines früchtebeladenen Cocktails auf die Zunge zaubert. Und genauso gut abgestimmt war der Programm-Cocktail, den er seinem Publikum kredenzte. Pointierte Kommentare und hintergründige Geschichten aus seinem Leben mischen sich mit wahnwitzigen Kompositionen und Ideen. Der zweideutige Text um das Segelschiff "Dorothee" sorgte für gute Lacher. Auch vor dem Genre des guten alten deutschen Schlagers macht er nicht halt und verleiht so angestaubtem Liedgut wie "17 Jahr, blondes Haar" neue Anziehungskraft. Dass es sich bei Alsmann um ein Allround-Talent handelt, konnte er einmal mehr auf eindrucksvolle Art beweisen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es ihm das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Und das ergibt sich meist freiwillig. Spätestens wenn Alsmann schließlich, nur in Begleitung seiner Okulele, mit einem herausforderndem Gesichtsausdruck die Bühne betritt und frech ein Ständchen säuselt, ist es auch um den letzten Gast geschehen.
Mit lässiger Gewandtheit und viel Wortwitz moderierte er sich durch die Stationen des Abends. Die offene Sympathie, die ihm seitens der Schaumburger entgegen gebracht wurde, gab er zurück: Man könne Stadthagen nur gratulieren, dass nicht öffentliche Organisatoren die Gestaltung eines solchen Kulturprogramms in die Hand nähmen.
Nach Comedian Django Asül werden die Schaumburger Kleinkunsttage am Sonnabend, dem 24. Oktober mit dem Auftritt von Bengt Kiene und "Alles bleibt besser" in der Gastwirtschaft "Zur Linde" in Obernkirchen fortgesetzt. Foto: nb