STADTHAGEN (rp). Ein kleiner Betrag mit einer großen Wirkung. 5000 Euro fließen ab Oktober jährlich in eine Naturschutzaktion der besonderen Art: das Schaumburger-Hege-Programm (SHP). Im Vordergrund stehen neben dem Erhalt der Artenvielfalt auch der Wunsch, langfristig eine vernetzte Biotopstruktur zu schaffen.
Das Programm, das auf Initiative des Landkreises mit der Kreisgruppe der Jägerschaft entstanden ist, fördert verschiedene Hege- und Naturschutzmaßnahmen. "Wir versuchen mithilfe des Programms, eine Ausgewogenheit zwischen Natur und Jagd zu schaffen”, sagt Henning Holzhausen, Vorsitzender der Schaumburger Jägerschaft.
Geplant sind unter anderem sogenannte Blüh- und Huderstreifen. Diese, inmitten eines Feldes gelegenen Aussparungen, sollen Raum für Klein- und Flugtiere schaffen und den nötigen Brut- und Lebensraum ausweiten. "Die Tiere haben heutzutage nicht mehr ausreichend Platz, um ungestört zu leben”, sagt Thorsten Schwöbel, Obmann für Naturschutz, deshalb sei es wichtig in Absprache mit den Landwirten diese Aussparungen in den Felder zu ermöglichen. Das Erntedefizit werde dabei mithilfe der neuen Fördermittel ausgeglichen.Die Anfragen für mögliche Standorte solcher Blüh- und Huderstreifen gehen von den örtlichen Revieren aus. "Wir nehmen Kontakt zu den Landwirten auf, deren Felder sich gut für diese Art von Naturschutz eignen würden”, so Holzhausen. Ein Plan mit Perspektive, da das Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier positiv beeinflusst wird. Zusätzlich zu den Blüh- und Huderstreifen ist die Anlage von Biotopen wie Gehölze und Teiche geplant. Langfristig kann somit der Naturschutz im Schaumburger Land ein ganzes Stück vorangetrieben werden.
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