1. Feuerwehr zeigt ihren Wandel der Zeit

    Tag der offenen Tür der Feuerwehr punktet mit spannenden Demonstrationen am alten Auto / Spiel und Spaß für Kinder

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (jl). "50 Jahre Autobahneinsätze" - unter diesem Motto veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Rodenberg am vergangenen Sonntag einen Tag der offenen Tür. In den zurück liegenden fünf Jahrzehnten rückten die Einsatzkräfte durchschnittlich zwei Mal pro Woche mit einer knapp 30 Mann starken Truppe aus. Die Sirenen waren vermehrt in der Nacht zu vernehmen. "Aufgrund der Dunkelheit und Übermüdung der Fahrer passiert der größere Teil dann doch in der Nacht", weiß Gruppenführer Marc Kommerein. Seit zwei bis drei Jahren falle allerdings auf, dass mehr Unfälle bei Tageslicht geschehen.

    Da machen die Kleinen aber ganz große Augen. Eine Fahrt mit dem roten Einsatzwagen ist nun mal etwas ganz Besonderes.

    Hier führen zwei Feuerwehrmänner eindrucksvoll Schneid- und Spreiztechniken vor. Das alte Auto wird fast komplett auseinander genommen.

    Kommerein und sein Kollege Thomas Böhm, stellvertretender Ortsbrandmeister, informierten auf sehr anschauliche Weise über die technische Hilfeleistung bei modernen Pkw und die Dekontamination von Einsatzkräften nach atomaren, biologischen oder chemischen (ABC) Einsätzen. Im Vordergrund der Veranstaltung stehe nämlich das Aufzeigen der Problematik mit der modernen Fahrzeugtechnik, so Kommerein. Sind die Feuerwehrleute früher mit einer Brechstange eingeklemmten Personen zur Hilfe geeilt, werden heutzutage modernste Schneid- und Spreiztechniken eingesetzt.

    Im Wandel der Zeit musste auch die Rodenberger Feuerwehr technisch aufrüsten und sich viel mehr Informationsmaterial über die technische Ausstattung der moderneren Fahrzeuge beschaffen. Gruppenführer Kommerein erklärte dies unter anderem am Beispiel der innovativen Hybridfahrzeuge. Diese haben neben einem Benzinmotor auch einen Elektromotor. Dadurch liege eine Spannung zwischen 200 und 500 Volt an. Wenn eine Rettungsschere eine dieser elektrischen Leitungen erwische, habe dies schwerwiegende Folgen. Deswegen müssten sich die Rettungskräfte im Vorfeld Informationen beschaffen, bevor es an das Schneiden und Spreizen gehe. Während des Vortrags demonstrierten zwei Feuerwehrleute an einem alten Fahrzeug diese Techniken. Eine interessante Vorstellung für Alt und Jung. Vor dem praktischen Teil konnten sich Interessierte im Fachvortrag "Technische Hilfe bei Verkehrsunfällen" von Jens Löffler über das moderne Einsatzstellenmanagement informieren.

    Doch ohne ausgebildete Einsatzkräfte hilft auch die modernste und beste Technik nichts. Dies weiß Ortsbrandmeister Roland Kramer zu schätzen: "Wir sind eine tolle Mannschaft, die viel Wert auf Zusammenarbeit und die Ausbildung der Jugend legt". Besonders stolz zeigte er sich auf die Jugendarbeit der Feuerwehr. "Die Jugend ist unsere Zukunft" - ein oft gesagter und dennoch nicht so gemeinter Satz. Für die Rodenberger Feuerwehrleute hingegen haben diese fünf Worte einen sehr hohen Stellenwert. "Wir haben eine sehr junge und agile Truppe, die sehr gut von der Samtgemeinde unterstützt wird", freute sich Kramer. Da ist es nur all zu verständlich, dass der Umsatz der Veranstaltung in die Ausbildung junger Feuerwehrleute investiert wird. Das Geld fließe in den Ausbau eines Schulungsraums für etwa 25 Personen im Feuerwehrhaus, erklärte der Ortsbrandmeister.

    Nicht nur für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, sondern auch für die musikalische Unterhaltung. Die "Schaumburger Musikanten" begleiteten mit fröhlich stimmenden Stücken den Tag der offenen Tür. Rund 820 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Rodenberg insgesamt. Und davon haben sich auch zahlreiche am Feuerwehrhaus blicken lassen. Aber nicht nur diese. Der Zulauf der Rodenberger Bürger und Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis machte Kramer zu einem sehr zufriedenen und glücklichen Ortsbrandmeister.

    Einen ziemlich begeisterten Eindruck machten ebenfalls die jüngsten Besucher. Auf die Kinder wartete hinter dem Feuerwehrhaus ein spannender Parcours. Ob Dosen werfen, Bobbycar fahren oder mit Wasser spritzen - hier galt es Stempel sammeln und auf die "Belohnung" warten.

    Wer alle Disziplin erfüllt hatte, durfte sich wie ein richtiger Feuerwehrmann fühlen und eine Runde im Einsatzwagen mitfahren. Da wurden Träume wahr und die Feuerwehrleute von morgen geboren. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an