1. "Masch ist ein Riesenverlustgeschäft!"

    Pohler Rat will Endausbau finanzieren / 200.000 Euro Kosten?

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    POHLE (al). Mehr als zwölf Jahre nach der Ansiedlung der ersten Betriebe will der Rat der Gemeinde Pohle sein Gewerbegebiet "Masch" endgültig ausbauen. Er folgt damit der Forderung eines dort ansässigen Unternehmers. Mit den Planungen soll ein Ingenieurbüro betraut werden. Nach vorsichtigen Schätzungen dürfte der Kostenaufwand bei 200.000 Euro liegen: "Das wird ohne Darlehensaufnahme nicht möglich sein", beantwortete Kämmerer Uwe Heilmann eine Frage von Rainer Helbig (SPD).

    Der Fabrikant hatte bei der Ansiedlung seines Betriebs bereits eine Summe von rund 86.000 Euro für anteilige Erschließung und späteren Endausbau geleistet. Gleiches gilt für andere Grundstückseigentümer in diesem Bereich. "Da müssen wir uns was einfallen lassen", verlangte CDU-Sprecher Jörg Hupe.

    Sein Fraktionskollege Eberhard Hasler dankte dem Antragsteller, der kürzlich auch über die immer zahlreicher werdenden Schrottautos rund um seinen Betrieb gehadert hatte, für dessen Geduld. "Nach sechs Jahren ist schon ein Rechtsanspruch entstanden", zitierte Ralf Wilkening (SPD) aus der Gemeindeordnung, "ich wundere mich selbst, dass die ‚Masch’ schon zwölf Jahre alt ist". Bürgermeisterin Gerlinde Mensching sah in einem Endausbau auch Vorteile für die weitere Vermarktung: "Dann ist dort die Optik besser."

    "Davon hat Pohle aber nichts mehr", machte Heilmann im weiteren Verlauf der Sitzung mögliche Hoffnungen zunichte. Anlass war die Anfrage eines Zuhörers, ob das Gewerbegebiet für die Gemeinde einen Gewinn abwerfe. "Das war ein Riesenverlustgeschäft", erwiderte der Gemeindedirektor, "hätte der frühere Rat doch nur die Finger von der ‚Masch’ gelassen". Inzwischen habe die Samtgemeinde durch Flächenankauf für den Baubetriebshof geholfen. "Wäre der große Bruder Landkreis Schaumburg nicht gewesen, würde es noch schlimmer sein": Dieser hatte ebenfalls Teile von bis heute brach liegende Parzellen erworben. Hohe Kosten seien durch Hochwasserschutzmaßnahmen entstanden: "In eine Masch baut man eben nicht", rügte Heilmann den damaligen "externen Berater". Für Jammern sei es aber zu spät: Das müsse der heutige Rat eben ausbaden. Die ersten Folgen erreichten die Kommunalpolitiker bereits beim nächsten Punkt auf der Tagesordnung: Sie setzten eine Entscheidung über die Kellersanierung des Dorfgemeinschaftshauses ab. Das SW berichtet darüber an anderer Stelle. Foto: al

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