APELERN (al). Der Apelerner Schützenclub muss bei seinem jährlichen Fest weiterhin mobil bleiben. Kaum waren zum Auftakt der Feierlichkeiten die neuen Majestäten geehrt, standen drei Treckergespanne bereit. Denn der neue beste Bürgerschütze ist im benachbarten Lyhren zu Hause. Um bei Markus Hildebrand die Scheibe anzubringen, wurde kurzerhand die ganze Festgesellschaft einschließlich Kapelle abtransportiert.
Rechtzeitig zuvor hatte Schützenvorsitzender Bernd Leifheit der Dirigentin der Nienstedter Musiker, Anja Neuling, einen großen Kochlöffel überreicht. Der schmale Taktstock sei aus der Ferne kaum zu erkennen, scherzte Leifheit. So würden die Schießsportler immer wieder den Einsatz verpassen. Das möge sich künftig ändern.
Auch eigene Leute nahm er ins Gebet, zum Beispiel die neuen Besitzer der Randkratzer-Pokale. Wer kaum oder gar nicht die Scheibe trifft, muss in Apelern mit solchen fragwürdigen Trophäen rechnen. Diesmal gingen sie an Brigitte Busche und Frank Leifheit. "Wäre der Probeschuss nicht gewesen, hätten wir die Scheiben glatt nochmal verwenden können."
Andere wurden dagegen für ihre Leistungen gelobt – und mehr noch für ihre Teilnahme. Denn allein 48 Personen waren zum Königsschießen angetreten. Und bei den drei Pokalturnieren für auswärtige Schützenvereine oder örtliche Gruppierungen wollten gleich 67 Mannschaften mitmachen. Hinter den Schießsportleitern liegt eine Menge Arbeit.
Neuer Apelerner Schützenkönig ist Benjamin Siebert geworden. Er nahm von Vorgänger Markus Knief Kette und hölzernes Zepter in Empfang. Beides hätten wohl auch gern die Ritter Heinz Müller und Horst Goihl getragen. Dessen Ehefrau Gisela Goihl war da erfolgreicher. Sichtlich überrascht hörte sie mit einem Mal ihren Namen unter geradezu tumultartigem Beifall der Vereinskameradinnen. Petra Kölle und Karin Müller gehen als neue "Damen" in die Vereinschronik 2009 ein.
Bei den Jugendlichen siegte Christian Busche vor Dennis Hübner und Nils Heidkamp. Schülerbester ist Jannik Schindler vor Jan-Hendrik Herrmann und Lennard Steuer geworden. Der Jugendpokal ging an Tobias Pfannkuche. Die Trophäen für die erwachsenen Schützen holten sich Margret Barth und Jürgen Thies. Ritter hinter Bürgerkönig Markus Hildebrand wurden Heinz Möller und Reinhard Hanke. Unter den Mannschaften örtlicher Vereine und Verbände wurde ein von Friseurmeister Heinrich Freise gestiftetes "Niedersachsenross" neu ausgestzt. Es geht für die nächsten zwölf Monate zur Lyhrener Feuerwehr. Auf den nächsten Plätzen finden sich die Apelerner Siedlergemeinschaft und der SPD-Ortsverein. Einen Preis für den besten Einzelschuss erhielt Marcus Heuer von der Soldorfer Firma Jünemann. Beim "Apelerner Preisschießen" für befreundete Schützenvereine gewannn der SC Rodenberg unter 16 Mannschaften, gefolgt vom SV Hattendorf und der SG Lauenau. Bester Einzelschütze ist der Rodenberger Siegfried Worbs gewesen. Das "Apelerner Wappen" geht in diesem Jahr nach Feggendorf zum dortigen Schützenclub. Knapp dahinter waren der SV Horsten und SG Lauenau I erfolgreich. Marion Lathwesen aus Horsten führt die Einzelwertung an. Foto: al