RINTELN (ste). 125 Jahre alt ist die St. Sturmius-Kirche in Rinteln und passend zum "Geburtstag" gibt es jetzt ein 180 Seiten starkes Buch über die Kirche und ihre Geschichte. Und da unter anderem die Sparkasse in Schaumburg kräftig bei der Realisierung des Buches mitgeholfen hat, wurde die Präsentation des Werkes kurzerhand in die Räume der Hauptstelle in der Klosterstraße vorgenommen. Der So Vorsitzende des Förderkreises St. Sturmius, Norbert Richter, erklärte, dass die Idee, ein Buch über St. Sturmius herauszugeben, im Zusammenhang mit der Erfassung des Kircheninventars durch das Bistum Hildesheim auf Anregung von Dr. Maria Kapp aus Goslar entstand. Sie selbst war es auch, die einen Großteil zum Werk beigetragen habe. Dr. Thomas Scharff-Wrede, Direktor des Bistumsarchivs in Hildesheim, koordinierte als Herausgeber die Arbeit mit den Autoren und wie spannend sich das Buch liest, beschrieb Richter mit "...fast wie ein Krimi!"
Mit dem Bau der katholischen St. Sturmius-Kirche begann in Rinteln auch ein neues, florierendes Gemeindeleben im ansonsten protestantischen Rinteln.
Prof. Dr. Gerd Steinwascher beschreibt in einem seiner Artikel, wie sich die junge Gemeinde im gesellschaftlichen Umfeld der Stadt entwickelte. Dabei striff der Historiker den Weg von der Reformationszeit über den Dreißigjährigen Krieg bis hin ins 19. Jahrhundert, das mit seinen gesellschaftlichen Veränderungen die Wiedergründung einer katholischen Gemeinde ermöglichte.
Die Namensgebung der Rintelner St. Sturmius-Kirche beginnt bereits im Mai 1869, als der Fuldaer Bischof Christoph Florentius Kött St. Sturmius, den sogenannten "Apostel der Sachsen", zum Patron der jungen Rintelner Gemeinde bestimmt. Zu dieser Zeit zählte die Gemeinde bereits 400 Mitglieder. Aus Mangel an einer Kirche wurde im Dezember des selben Jahres ein Betsaal in der Brennerstraße eingeweiht und im "Missionshaus" befanden sich darüber hinaus auch ein Schulzimmer sowie eine Wohnung für einen Geistlichen. Dies war als erster ortsansässiger Gemeindehirte der Pfarrer Franz Müller.
Ein weiterer Autor ist Prof. Dr. Werner Kathrein, der unter anderem die Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter preußischer Herrschaft schildert.
Pastor Müller ist es zu verdanken, dass die kompletten Baurechnungen noch heute erhalten sind. Firma Distelmeier aus Möllenbeck errichtete danach den Kirchenbau. Diesem vorausgegangen war ein Wettbewerb des Berliner Architektenvereins, von dem sich der Rintelner Pfarrer allerdings offenbar mehr versprochen hatte und dessen Ergebnis mehrfach verändert werden musste.
Der Gemeinde gehören heute 2.900 Mitglieder an und wer Interesse an dem Buch hat, der kann es sich zum Preis von 17,50 Euro bei der Sparkassen-Hauptstelle in der Klosterstraße, der Buchhandlung Droste in der Weserstraße, im Schreibwarengeschäft König in der Klosterstraße sowie im Pfarrbüro auf dem Kapellenwall holen. Foto: ste