WÖLPINGHAUSEN (nb). Wenn die Ernte endlich eingebracht ist, kann auch der Bauer mal Urlaub machen. Und das darf angemessen gefeiert werden. Zwei Tage lang ist fast das ganze Dorf auf den Beinen. Das gilt beim Erntefest in der Gemeinde jedes Jahr aufs Neue. "Wir machen keinen Riesenrummel, wir wollen kein stressiges Fest", sagte Uwe Brinkmann als Teil des Organisationsteams. "Wir möchten die Leute im Dorf ansprechen und von jung bis alt sind alle Generationnen vertreten." Kaum einer der Bewohner lässt sich das gesellige Miteinander unter der Erntekrone entgehen. Am Sonnabend fand traditionell das "Erntetoltern" mit großem Umzug statt. Sieben bunt geschmückte Erntewagen rollten dabei durch die Straßen und sorgten bei Mitfahrern wie Zaungästen für gute Stimmung. Alle Wageninhaber haben sich bei der Gestaltung Gedanken gemacht und ein Konzept entwickelt. Das Ergebnis konnte sich am Ende mehr als sehen lassen. Höhepunkt war diesmal ein großes Wikinger-Drachenboot aus Stroh, das mit seiner stilecht gekleideten Besatzung die Herzen für sich gewann: Der kleine Comic-Held Wickie lässt grüßen. Doch auch der Bauer im Schlauchboot oder die Strohfrau Else machten viel her. Frauen und Kinder durften die Fahrt auf den rollenden Bühnen genießen, die Herren erhielten traditionell einen Ehrenplatz auf dem "Thekenwagen". Der gemütliche Ausklang des ersten Tages fand in der "Grünen Mitte statt". Eine weitere Ehrenrunde durften die schmucken Wagen am zweiten Festtag nach dem Erntedank-Gottesdienst mit Posaunenchor und Frühschoppen drehen. Eine weitere Entscheidungshilfe für die anstehende Prämierung. Gestärkt nach einem zünftigen bayerischen Mittagsessen von Jörg Vogt, das bei allen Feiernden gut ankam, verkündeten dann Bürgermeister Joachim Schwidlinski und Uwe Brinkmann, Teil des Organisationsteams, die mit Spannung erwarteten Ergebnisse. Wie sich bereits angedeutet hatte, räumte das Wikinger-Boot von Manfred Schwidlinski mit 59 von 60 Punkten den ersten Platz ab. Die zweithöchste Punktzahl erhielt Stefan Kotzerke mit 53 Punkten, dicht gefolgt von Heinrich Brinkmann. Gerd Baade erhielt den Preis für den viertschönsten Wagen, ein enge Kopf-an-Kopf-Entscheidung lieferten sich Thorsten Wolter, Alwin Bartling und Marvin Wolter um die übrigen Plätze.
Auch das Versteigern der Erntekrone ist eine langjährige Tradition in der Gemeinde und bildet gleichzeitig den Abschluss des Erntefestes ein. In diesem Jahr kommt der Überschuss, der nach Kostenabzug des Organisationsteams übrig bleibt, dem frisch gegründeten Förderverein des Kindergartens "Zauberland" zu Gute. George Kochbeck aus dem Nachbarort Wiedenbrügge machte dabei das Rennen. Er sicherte sich das kunstvolle Ährengeflecht für stolze 384 Euro. Foto: nb