RINTELN (ste). "Mama, die Ferkel frieren", ruft ein kleines Mädchen, als es die zitternden Schweine in ihrem Gehege streichelt. Beim Öko-Markt in der Rintelner Innenstadt war das Wetter besonders am Sonntag mächtig durchwachsen, doch die Schweine schreckte eher die Vielfalt der nach ihnen ausgestreckten Hände als die Temperaturen. Allerdings mussten die Kaninchenzüchter aus Möllenbeck einen Teil ihrer Schützlinge vor dem Regen in Sicherheit bringen, denn immer wieder waren die Tiere pudelnass: "Und das ist abträglich für die Gesundheit!" Den zotteligen Schafen machte das überhaupt nichts aus und auch die Highland Cattles fühlten sich sichtlich wohl; ebenso wie tausende von Besuchern, die sich nicht schrecken ließen und die Innenstadt am Samstag und Sonntag dicht machten.
Ausgestellt wurde alles, was in irgendeiner Weise etwas mit "Öko" zu tun hat. So gab es eine breite Auswahl an Pflanzen für jede Art von Garten und Geschmack. Kostenlos dazu konnten sich die Besucher reichlich Informationen einholen über die Frage von Standorten und Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Gehölzen: "Manche vertragen sich nämlich gut, andere nicht; das ist wie im wahren Leben!"
Energetisch informierten viele Anbieter von modernen Heizungsanlagen; über Pellets bis zur Kraft-Wärme-Kopplung und Solarnutzung. Auch die Stadtwerke waren mit einem Stand vertreten und informierten unter anderem über ihre Fördermöglichkeiten für die Nutzung moderner und regenerativer Energieformen.
Schlossimker Michael Grolm, der sonst zur Stammbesetzung des Öko-Marktes zählt, war lediglich durch ein Informationsschreiben vertreten. Er sitzt derzeit in Haft wegen seines Widerstandes gegen die Agro-Gentechnik.
Viele Leckereien gab es zu verköstigen, darunter mit einem Quittenlikör eine Gaumenfreude einer fast vergessenen Frucht.
Aus Schwalingen in der Lüneburger Heide nach Rinteln kam zum Öko-Markt die Gruppe "Mollnhaur und Sleefkeerls". Die 17-köpfige Gruppe zeigte alte Handwerkskunst und verkaufte ihre Mollen aus Pappelholz, die früher in der Zeit des Hausschlachtens Hochkonjunktur hatten.
Rund um St. Nikolai und einmal quer durch die Innenstadt zog sich der beliebte Markt, den die Rintelner Geschäftsleute mit einem verkaufsoffenen Sonntag begleiteten und auch damit verdeutlichten, welchen Stellenwert der Öko-Markt in Rinteln hat. Foto: ste