1. Die eigenen Fähigkeiten stärken erzeugt mehr Selbstvertrauen

    Jobcenter verlängert Zusammenarbeit mit Projekt Probsthagen / Cafe Bruchhof als Trainigsstätte

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    LANDKREIS (nb). Die Zusammenarbeit von Bruchhof und Jobcenter ist bis Ende 2010 abgesegnet. Michael Stemme, Geschäftsführer des Jobcenters, überreichte den Verantwortlichen einen befristeten Bescheid, der die "Arbeitsgelegenheiten" (AGH) oder "Zusatzjobs" für Menschen mit psychischer Erkrankung zumindest bis zu diesem Termin absichert. Frank Scheel, Mitarbeiter des mit dem Jobcenter gemeinsamen Arbeitsbüros, sowie die Geschäftsführer des Projektes Probsthagen, Andreas Landmann und Raimund Sichma, nutzten die Gelegenheit die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Vor zwei Jahren ging das Projekt "Bruchhof" mit zwölf Arbeitsgelegenheiten an den Start. Zum damaligen Zeitpunkt in Schaumburg ein ganz neues Konzept. Heute sind dort fünfzehn Mitarbeiter beschäftigt und der Hof ist als Cafe mit Kapazitäten für größere Gesellschaften fertig gestellt. "Wir haben die Einrichtung nur geschaffen, um diese Menschen betreuen und entsprechend fördern zu können", so Landmann. Die Koordinatoren des Bruchhofes betrachten das Cafe nicht als einen wirtschaftlichen Betrieb sondern eine Trainingsstätte, die mit fachlicher psycho-sozialer Betreuung auf ein weitestgehend eigenständiges Leben und den Arbeitsalltag hinwirken soll. "Wir stärken die Fähigkeiten, die sie bereits haben. Das schafft die Grundlage für Selbstvertrauen und Motivation", sagte Sichma. Dass die Bemühungen zum Erfolg führen, zeigen positive Beispiele der jüngeren Vergangenheit: Ein Ehemaliger ist heute im Hotelwesen tätig, in anderer hat eine heilpraktische Ausbildung begonnen. Teil des Konzeptes ist die volle Akzeptanz der Teilnehmer, ohne sie auf ihre Grunderkrankung zu reduzieren. Im Vordergrund steht zuerst die psychische Stabilisierung, dann die berufliche Qualifikation und Bewerbungstraining. Die Teilnahme an dieser Maßnahme ist freiwillig und auf sechs, maximal neun Monate begrenzt. Andernfalls endet die Arbeit im Bruchhof, sobald eine Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis am ersten Arbeitsmarkt geglückt ist. Die Teilnehmer der Maßnahme werden zusätzlich zu ihrer Grundsicherung mit 1,50 Euro pro Stunde entlohnt: eine so genannte "Mehraufwandsentschädigung". Weiterhin gibt es im Bereich der Zusatzjobs zudem die auslaufende "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" und die Entgeldvariante. Die Integrationsquote aller Arbeitsgelegenheiten liegt bei 18 bis 20 Prozent. Stemme betonte, dass das Gespräch gezeigt habe, dass das Angebot notwendig sei und eine Bereitstellung dieser Beschäftigungsmöglichkeiten weiterhin wichtig. Ob das Projekt 2011, nach der Umstrukturierung des Jobcenters, in dieser Form weitergeführt werden kann oder wer stattdessen für die Trägersschaft in Frage kommt, ist noch unklar.Foto: nb

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