STADTHAGEN (bb). Rund 300 Besucher haben den Auftakt zu den "Tagen der Weserrenaissance" vor dem Landesberg´schen Hof genossen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Enthüllung zweier Reliefs an der Fassade des Gebäudes. Sie sind Kopien der ursprünglich am Landesberg´schen Hof angebrachten Originale, und stellen den Sündenfall und die Auferstehung Christi dar.
Rund 300 Besucher kommen zur Auftaktveranstaltung für die "Tage der Weserrenaissance".
"Eine Aktion mit einer solchen Veranstaltungsvielfalt hat man in Stadthagen wohl selten gesehen", hielt der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins SMS Holger Schulz in seiner Eröffnungsrede fest. Rund 300 Gäste hatten es sich auf den Bänken vor dem Landesberg´schen Hof bequem gemacht, um den Start der "Tage der Weserrenaissance" in dem historischen Ensemble mitzuerleben. Udo Jobst, Vorsitzender des Vereins Renaissance Stadthagen erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der damalige Stadtrat sich vor genau 50 Jahren dazu entschlossen habe, den zum Verkauf stehenden Adelssitz "derer von Landsberg" zu erwerben.
Vom Kaufvertrag ausgenommen waren jedoch die "Beischlagwangen".
Solche Sandsteinreliefs zierten in der Zeit der Renaissance zahlreiche Vorbauten von repräsentativen Gebäuden im Norddeutschen Raum, so auch den Landsberg´schen Hof in Stadthagen. Die beiden großen Platten gingen auf Wunsch der Besitzerin an die St. Laurentius Kirchengemeinde in Schledehausen im Osnabrücker Land. Die Kirchengemeinde habe die Erlaubnis gegeben, Abgüsse der Originale anzufertigen, um diese am Landesberg´schen Hof anbringen zu können, so Jobst. Das Geld für die Anfertigung, den Transport und die Montage der Kopien in Höhe von 7500 Euro habe die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland bereitgestellt. Insgesamt stellte die Stiftung 18 000 Euro für die Tage der Weserrenaissance zur Verfügung, hinzu kommen 2000 Euro der Volksbank Hameln-Stadthagen.
Jobst bedankte sich für die Unterstützung. Er freue sich, die beiden Beischlagwangen den Stadthägern übergeben zu können, "als Erinnerung an eine große Zeit".
Bürgermeister Bernd Hellmann erklärte, es sei Ziel Stadthagens, Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Die Enthüllung der "Beischlagwangen" sei ein historischer Moment. Er hoffe, dass man sich in fünfzig Jahren auch positiv an die Entscheidung erinnere, die Zehntscheune zurückzukaufen.
Klaus Pönnighaus, Oberprediger der St. Martini-Kirche schilderte anschließend in seinem Festvortrag die Bedeutung der auf den "Beischlagwangen" dargestellten Szenen.
Der Sündenfall und die Auferstehung Christi könnten nur gemeinsam verstanden werden. Die Auferstehung Christi gebe dem Menschen, der durch den Sündenfall das Paradies verloren hat, Lebenssinn und Hoffnung.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung hatten die Besucher die Möglichkeit, die Ausstellungen in der Zehntscheune und im Keller des Landesberg´schen Hofes zu besichtigen und es sich bei der Bewirtung durch das Team vom Restaurant "Zum dicken Heinrich" gut gehen zu lassen.
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