STADTHAGEN (pp). Die evangelisch-lutherische St. Martini Kirchengemeinde Stadthagen hat mit ihrem Familienfest gezeigt, dass Kirche viel mehr sein kann als "nur" Gottesdienst – und sie hat damit rund 500 Kinder und Erwachsene erreicht. Die biblische Botschaft in Spiel und Spaß zu verpacken wurde dadurch zu einem vollen Erfolg.
"Alle Spiele sind klasse", betonen Lena (li.) und Jette.
Irina holt sich von "Polizist" Anne Sommerkraft ihr Michel-Bild ab.
"Das Buch "Bullerbü und der liebe Gott" hat uns bei der Gestaltung des Familiengottesdienstes inspiriert", erklärte Pastor Wolf-Peter Koech. So wurden die religiösen Aspekte bei Astrid Lindgren herausgearbeitet und pantomimisch umgesetzt. "Der Michel hat das Herz auf dem rechten Fleck und macht trotzdem Fehler. Wir sind eben alle Gottes Geschöpfe mit unterschiedlichen Fähigkeiten", verdeutlichte Koech.
Nach dem gut besuchten Gottesdienst in der St. Martini-Kirche konnten sich insbesondere die Kinder rund um das Gotteshaus austoben. Manuela Kliemann, Leiterin des evangelischen Kindergartens "Schatzkiste", hatte zusammen mit ihrem Team und dem Kindergottesdienstkreis unter dem Motto "Michel macht Martini munter" ein tolles, abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. "Es ist alles klasse", zeigten sich Lena und Jette beim Stockbrotbacken derart begeistert, dass sie auch auf Nachfrage kein Lieblingsspiel herausheben wollten. Insgesamt acht Stationen, die an Lindgren-Geschichten angelehnt waren, konnten die Kinder besuchen und dabei Gummistiefel und Pfannkuchen werfen, mit Bürsten unter den Füßen laufen, schnitzen oder die Holzkuh Elsa melken. Für jede Aktivität gab es einen Stempel – und bei fünf Stempeln ein lustiges Michel-Bild. Das holte sich auch Irina stolz bei "Polizist" Anne Sommerkraft ab, die sich, ebenso wie vier ihrer Kolleginnen, verkleidet um die Kinder kümmerte. Besonders die Pipi (Gabriele Heinrich) und der Michel (Anja Trocka) hatten es den Kleinen angetan und sie ließen diese gerne an ihren Streichen teilhaben. Würstchen, ein großes Salat- und Kuchenbuffet und "Linas leckere Waffeln" sorgten dafür, dass niemand hungrig bleiben musste. Mit einem Konzert der Kinder- und Jugendchöre, die unter anderem Lieder aus dem Umkreis der Geschichten Astrid Lindgrens sangen, fand die Veranstaltung einen gelungenen Abschluss.
Aufgrund der tollen Resonanz auf das Familienfest, das nach einer Pause von vier Jahren wieder ins Programm der Kirchengemeinde aufgenommen worden war, soll die Veranstaltung wieder zur festen Einrichtung werden. "Wir werden das Fest in Zukunft im jährlichen Wechsel zwischen den Kindergärten "Regenbogen" (Marienburger Straße) und "Schatzkiste" feiern", versprach Wolf-Peter Koech und betonte die "ganz selbstverständliche" Anbindung des Kindergartens an die Gemeinde. "Dadurch nehmen auch Muslime an der Veranstaltung teil."
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