1. Ertrag aus der Erde

    Ingenieurbüro fertigt umfangreiches Kartenwerk an

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (mr). Henning Probst, Vorstandsvorsitzender von E.ON Westfalen Weser, ist sich sicher: "Das hat in Nordeutschland bisher noch keiner." Das – ist ein umfassendes Kartenwerk, mit dem flächendeckend für Schaumburg das Ertragspotential dokumentiert ist, das an der jeweiligen Stelle aus der Gewinnung von Erdwärme resultieren würde.

    Interessiert betrachten die Hersteller und zukünftigen Nutzer eine Karte des umfangreichen Kartenwerks zur Geothermie im Landkreis.

    Seit Anfang des Jahres haben Ingenieure des Ingenieurbüros Kirchner Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, um erstmalig ein "unterirdisches Kataster" zu erstellen. Mit finanzieller Unterstützung von E.ON Westfalen Weser und des Landkreises ist nun genau dokumentiert, wo in Schaumburg die Wärmeleitfähigkeit stark oder schwach ausgeprägt ist, an welchen Stellen was für Einschränkungen bezüglich Erdwärmegenerierung bestehen und aus welchen Tiefen Schaumburgs nachhaltig dem Boden ein Wärmeertrag zu entziehen ist.

    Insbesondere durch die Entzugsleistung lässt sich für den Grundstückseigentümer nun recht gut kalkulieren, welchen Erdwärmeertrag er aus der Installation einer Erdwärmepumpe beziehen würde. Für zukünftige Häuslebauer ist einsehbar, an welchen Stellen per Gesetz, geologisch oder ökologisch Einschränkungen hinsichtlich der Geothermie bestehen. Noch wird das Kartenwerk in analoger Form ausgehändigt. Kurzfristig soll neben dem Landkreis auch jede Gemeinde das Material erhalten, um auf Anfragen der Bürger reagieren und Empfehlungen aussprechen zu können. Zukünftig hofft Lutz Kirchner, Inhaber des Ingenieurbüros Kirchner, auf eine digitale Nutzung des Kartenwerks, das mit einfachen Mausklicks Berechnungen für eine bestimmte Liegenschaft ermöglicht und Ausdrucke erstellt, die der Grundstückseigentümer oder Bauwillige gleich mit nach Hause nehmen kann. Doch wie immer bei solch großen Zielen, spielt die Finanzierung eine Rolle. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier machte deutlich, dass sich der Landkreis ohne die Unterstützung von E.ON Westfalen Weser bereits die Anfertigung des Kartenwerks nicht hätte leisten können. Doch jetzt "ist der Grundstein gelegt", ergänzte Kirchner, um alternative Energien in der Bauleitplanung mit berücksichtigen zu können. Damit schließt sich auch für den Landkreis eine Lücke in seinem forcierten Energiemanagement. Nun hoffen die Beteiligten darauf, dass auch in den Gemeinden und weiteren Bauaufsichtsbehörden das Kartenwerk genauso zur Beratung hinzugezogen wird wie vom Bauamt des Landkreises. Foto: mr

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an