STADTHAGEN (jl). Etwas aus eigener Kraft erreichen. So lautet die Übersetzung von Marte Meo. Dieses Motto beschreibt die Grundidee der von Maria Aarts in den Niederlanden begründeten Methode zur Entwicklungsförderung und -unterstützung durch konsequent ressourcenorientierte Gestaltung von Kommunikationsprozessen zwischen Betreuer und Betreutem. Inzwischen wird diese Methode in über 37 Ländern in unterschiedlichen Bereichen sozialer Arbeit erfolgreich angewendet.
Am Freitag, dem 28. August, war Maria Aarts im Rahmen einer Fachtagung zu Gast im Jakob-Dammen-Haus. Mehr als 130 Teilnehmer aus den Bereichen Erziehung, Bildung, Beratung, Pflege und Therapie ließen sich von dem anregenden und lebendigen Programm beeindrucken. Um 10 Uhr eröffneten Ursula Büthe und Antje Baumgarten vom Jugendamt des Landkreises Schaumburg die Veranstaltung. Bevor der Fachvortrag in die erste Runde ging, richteten Eva Burdorf, 1. Kreisrätin und Bernd Wintzer vom Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) einige Grußworte an die zahlreich erschienenen Gäste und die Referentin.
Im Fokus des ersten Teils des Fachtages stand die Theorie zum Thema "Entwicklungsunterstützung in Alltagssituationen mit Marte Meo". Marte Meo möchte Menschen ermutigen, ihre eigenen, schon vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, ihre "eigene Kraft" zu nutzen um sich weiter zu entwickeln. Medium der Methode sind Videoaufnahmen aus familiären oder institutionellen Alltagssituationen. Marte Meo zeigt nicht durch Worte, sondern anhand von konkreten Bildern. Mit ihrer charmant witzigen Art ist es der Referentin ohne Weiteres gelungen ihr Publikum zu fesseln und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie zeigte anhand von konkreten Demonstrationen, wie man Gelegenheiten zur Entwicklung erkennt und welche natürlichen, unterstützenden Verhaltensweisen es braucht, um Entwicklungen zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf des Vortrags führte Aarts vor, wie dieses Wissen in die alltägliche Umgebung des Einzelnen eingebaut werden kann, damit neue Fähigkeiten wirkungsvoll entwickelt werden können. Im zweiten Part standen praktische Beispiele im Vordergrund. Mit Hilfe der Videointeraktionsanalyse ging die Vortragskünstlerin konkret auf die Entwicklungsunterstützung ein. Maria Aarts zeigt Bilder, um diese zu analysieren und zu veranschaulichen, wie sich sowohl Eltern als auch institutionelle Personen in den unterschiedlichsten Situationen mit (problematischen) Kindern richtig verhalten und aus eigener Kraft heraus handeln. Damit lässt sich die Marte Meo-Methode als eine wunderbare Hilfe zum Selbsterkennen und Selbstmanagement beschreiben. Weitere Informationen im Internet unter www.martemeo.com. Foto: jl