APELERN (jl). Die vertraute Heimat hinter sich lassen, um sich in einem fremden, fernen Land zu engagieren. Nadine Küster aus Apelern hat sich für ein Jahr Indien entschieden. Am 5. September beginnt sie im Rahmen des Freiwilligendienstes "weltwärts" vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ihre Reise in die 2.000 Seeelen Stadt Auroville. Über die Entsendeorganisation "Auroville International (AVI) Deutschland e.V." hat sich Küster für den Platz in dem Förderprogramm des BMZ beworben. Bei diesem Freiwilligendienst steht entwicklungspolitisches Lernen durch tatkräftiges Helfen im Vordergrund.
"Ich finde es faszinierend, was Freiwillige mit ihren Visionen bis jetzt schon vor Ort geschaffen haben", sagte Küster. Die studierte Landschafts- und Freiraumplanerin erfuhr über eine Bekannte von Auroville und den insgesamt 102 Projekten vor Ort. Ihre Entscheidung fiel auf das 2003 gegründete Projekt "Sadhana Forest". Ziel ist die Wiederaufforstung von etwa 28 Hektar erodiertem Land. Die Haupttätigkeiten sind das Pflanzen von Bäumen, Wasserkonservierung, Erosionskontrolle und Öffentlichkeitsarbeit über nachhaltige Lebensweise. Küster erzählt, dass in den letzten Jahren bereits ein natürliches Lebensumfeld mit Solarenenergie, einem Wasseraufbereitungssystem, Komposttoiletten und Gebäuden aus lokalen, natürlichen Materialen geschaffen wurde. Sehr angetan zeigte sich die Freiwillige auch von der "engen Zusammenarbeit mit der Bevölkerung vor Ort".
Küster hegt ein besonderes Interesse für Fledertiere und freut sich schon auf die gefährdeten Arten der Flughunde in Indien. Da sich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein richtiges Thema und kein passender Forschungsort für ihre Doktorarbeit gefunden habe, könne sich die 28-Jährige vorstellen, vor Ort die zündende Idee für ihre Promotion zu bekommen und auch umzusetzen. Zwei Aspekte gaben Küster den Anreiz für ihr freiwilliges Jahr in Indien: zum einen stehe natürlich die Wiederaufforstung im Fokus, zum anderen habe sie bereits von vielen Rückkehrern gehört, dass der Aufenthalt zum Nachdenken über Veränderungen anrege. Begleitet wird die junge Frau auf ihrem spannenden Trip von ihrem treuen, vierbeinigen Begleiter Schäferhund Murphy. Da die Bundesregierung nur 75 Prozent der entstehenden Kosten für den gesamten Aufenthalt übernimmt, sind Spenden für AVI Deutschland und freiwillige Helfer immer willkommen. Für weitere Auskünfte steht Nadine Küster unter nadine.kuester@web.de gerne zur Verfügung. Foto: jl