FEGGENDORF (al). Gleich zweimal hat sich Spektakuläres vor dem Eingang zum "Feggendorfer Stolln" ereignet. Bei einem Gottesdienst mit anschließendem Bergfest waren nicht nur etliche Christen aus dem hiesigen Kirchspiel gekommen. Zahlreiche Ehemalige aus dem Deistervorland hatten ihre Traditionskluft angezogen und wohnten der kirchlichen Feier bei. Nicht in Uniform, sondern in zweckmäßiger Ausrüstung rückten wenige Tage später die Feuerwehren von Feggendorf und Lauenau an. Sie wollten bei einer Übung Anfahrt und Einsatz testen.
Auf die Idee war der Vorsitzende des Lauenauer Heimat- und Museumsvereins, Jürgen Schröder, vor einigen Monaten gekommen. Er fragte die Ortsbrandmeister, ob die roten Fahrzeuge den steilen Rettungsweg meistern können, der vom Wasserwerk hinauf bis zum Zechenvorplatz eigens zur Rettung bei Unglücksfällen angelegt worden sei. "Kein Problem" berichtete jetzt Schröder begeistert, "das war schon beeindruckend".
Vor dem Eingang zum Bergwerk wurden die Helfer zu Menschenrettung und Löscheinsatz eingeteilt. Das Wasser wurde nicht vergeudet: Zechen-Betriebsleiter Florian Garbe nutzte die Gelegenheit, das Spülen des unterirdisch verlaufenden Grubenwasserablaufs zu veranlassen.
Garbe konnte übrigens kürzlich eine Gruppe von Bergleuten aus dem Ruhrgebiet begrüßen. Diese machten sich sogleich an die Arbeit: Sie hackten Kohle wie in alten Zeiten – und freuten sich über diese einmalige Gelegenheit. Dem Ziel, einen Kohlenabbau wie im Original künftigen Besuchern bieten zu können, sind Garbe und seine Mitstreiter inzwischen ein ganzes Stück näher gekommen. Die zuständige Bergbehörde genehmigte bereits eine solche Station im Zuge des Vortriebs eines neuen Stollengangs. Voraussichtlich im nächsten Jahr sind die Arbeiten dafür abgeschlossen.
Foto: al/p.