ROLFSHAGEN (tt). Alle sechs Jahre wird jede Gemeinde im Kirchenkreis Schaumburg durch den Superintendenten im Rahmen einer Visitation ausführlich besucht. Der Besuch von Superintendent Andreas Kühne-Glaser im Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen sollte der Gemeinde dienen, um "Inventur" zu machen. Vertreter der örtlichen Vereine und Institutionen nahmen an einem "Runden Tisch" teil, um aus ihrer Sicht die Zusammenarbeit mit der Kirche zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Dabei wollte Kühne-Glaser von den Anwesenden wissen, warum es sich lohnt, im Auetal zu leben. "Weil wir in einer reizvollen Landschaft leben, eine hervorragende und vielfältige Kultur- und Vereinslandschaft geboten wird und wir durch die Autobahn eine verkehrsgünstige Anbindung haben", so Ortsvorsteher Rüdiger Teich, der durch Dirk Ackmann von der DLRG ergänzt wird: "Ich habe immer hier gelebt und werde es auch weiterhin tun. Hier ist noch eine heile Welt, hier können wir noch in Ruhe unsere Kinder aufziehen". Doch in der Runde klang auch an, was vermisst wird. Joachim Reese, Vorsitzender der DLRG, wünscht sich für ältere Mitmenschen bessere Einkaufsmöglichkeiten, denn ein Dorfladen war früher für die Menschen auch ein Kommunikationszentrum. Insgesamt wurde die gute Jugendarbeit der Kirche gelobt. Bürgermeister Thomas Priemer: "Kinder tauschen sich in der Kirche mehr aus, als in den Vereinen". Das allerdings wollte der Vorsitzende des SC Auetal, Dieter Grupe, so nicht stehenlassen, als er die erfolgreiche Jugendarbeit im größten Auetaler Verein ansprach. "Allerdings müssen wir in den nächsten Jahren noch mehr zusammenwachsen, wollen wir die Probleme mit dem demografischen Wandel lösen". Als Edda Watermann von den "Kleinen Strolchen" die unbefriedigende Situation in ihrer Kirchengemeinde ansprach, bekam sie uneingeschränkt Unterstützung von allen Beteiligten. Sie lebt in Rannenberg, gehört aber als Auetalerin zur Kirchengemeinde Segelhorst im Kreis Hameln. Würde man also Rannenberg zur Kirchengemeinde Rehren/Hattendorf "schlagen", gäbe es aus Sicht der "Runde" nicht die Probleme mit der künftigen "halben Pastorenstelle" in Hattendorf und auch die Schulkinder könnten gemeinsam mit anderen Auetaler Kindern die Aktivitäten der Kirche besuchen. Der Superintendent wollte nicht verhehlen, dass darüber ein Beschluss im Kirchenkreis vorliegt, dass Hattendorfs Pastor Klemme künftig keine Vollzeitstelle mehr belegen kann. "Bisher sind in der Region Auetal/ Obernkirchen vier Pastorenstellen besetzt, die aus Kostengründen bis 2020 um eine Stelle abgebaut wird", so Kühne- Glaser. Die Anwesenden lobten die Kirchengemeinde, die in den vergangenen Jahren die Fusion zur Kirchengemeinde Kathrinhagen-Rolfshagen hervorragend gemeistert hat und durch vielfältige Aktionen auf die Menschen zugegangen ist. Zudem sei sie aktiv an Projekten in der Dorfgemeinschaft beteiligt. "Genau das ist der Weg, den wir gehen müssen, um das Wir-Gefühl zu stärken", so der Superintendent, der zum Abschluss der Runde den Eindruck mitnimmt, dass in der Kirchengemeinde eine Menge für das Gemeinwohl und mehr Lebensqualität getan wird und alle an einem Strang ziehen. Foto: tt
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Visitation stärkt das "Wir-Gefühl"
"Runder Tisch" mit dem Superintendenten / In Zukunft fällt eine Pastorenstelle weg
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