IDENSEN -pot- Der Sigwards-Pilgerweg wird am kommenden Sonnabend, dem 5. September eingesegnet und damit feierlich eröffnet. Auf dem Weg zwischen Minden und Idensen ist es künftig möglich, auf den Spuren Bischof Sigwards durch das alte Bistum zu pilgern.
Um 11 Uhr beginnt die Vernstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst im Mindener Dom . An ihm nehmen neben Gästen auch offizielle Abordnungen aller am Pilgerweg liegenden Gemeinden teil. Um 13.15 Uhr findet in der barocken Stadtkirche Bückeburg eine Pilgerandacht mit anschließendem Aufbruch zu einer Pilgeretappe statt. Sie führt die Teilnehmerinnen über elf Kilometer hinweg zum Stift Obernkirchen. Den Abschluss bildet um 19.30 Uhr eine Andacht mit Abendmusik in der Idenser Sigwardskirche mit der Wunstorfer Folk-Gruppe "Reel Live". Teilnehmer am Eröffnungsprogramm melden sich bitte unter der Rufnummer 0571/807 2317 oder www.sigwardsweg.de an. Jüngst stellte der Pilgerweg-Arbeitskreis das Projekt in einer Pressekonferenz vor. Irene Esser bezeichnete das Pilgern als einwichtiges Abstandnehmen vom alltäglichen Leben."Pilgern ist eine wunderbare Möglichkeit, die Frage nach Gott neu zu stellen und darauf Antworten zu finden." Es sei aber auch eine gute Möglichkeit, das eigene Leben zu überdenken, neue Menschen und interessante Kulturlandschaft kennenzulernen. Die heutige Zeit, so Esser weiter, hätte das Pilgern als eine Möglichkeit des "Betens mit den Füßen" wieder neu entdeckt. Für viele würde es bedeuten, von der Hektik des Alltags Abstand zu gewinnen und zu reflektieren, was für das eigene Leben wirklich wichtig und von Bedeutung ist. Deshalb sei das Motto von Bischof Sigward "Sum quod eram, nec eram quod sum" ("Ich bin, der ich war, war aber nicht, der ich bin") als Geleitspruch des neuen Pilgerweges genau richtig gewählt. Der Pilgerweg geht zurück auf die Amtszeit von Bischof Sigward, der von 1120 bis 1140 am Dom zu Minden wirkte und für eine Blütezeit des damaligen Bistums sorgte. Er baute sich eine Eigen- und Grabeskirche in Idensen. Da er sich zu diesem Ort und seiner mit wertvollen Fresken ausgemalten Kirche besonders hingezogen fühlte, reiste er häufig dort hin. Leider ist heute nicht bekannt, welche Wege er dafür benutzte, um Angelegenheiten des Bistums und dessen kirchliche Einrichtungen zu regeln. Vor diesem Hintergrund boten sich der Pilgerweg-Arbeitsgemeinschaft, so Prof. Dr. Winkelmüller, für den Weg von Minden nach Idensen zwei Trassen an. Eine Südroute über Porta Westfalica, Bückeburg, Obernkirchen und Bad Nenndorf nach Idensen und eine Nordroute über Petershagen, Nienburg, Rehburg-Loccum und von dort nach Idensen. Die beiden ausgewählten Trassen verbinden auf jeweils 5 Etappen zusammen 24 Pilgerstationen, die herausragende Zeugnisse über Kirchengeschichte der jeweilien Region ablegen. Sie verbinden an ihren Endpunkten den Mindener Dom und die Idenser Sigwardskirche über eine Gesamtstrecke von 170 Kilometern hinweg. Als Rat- und Ideengeber für den Pilgerweg wurde eine Broschüre erarbeitet. Wegbeschreibungen, Kartenmaterial sowie Sehenswürdigkeiten und Pilger-Kontaktadressen für Unterkünfte machen das Heft zum Wegbegleiter für alle Nutzer des Pilgerweges. Eine erste Übersicht gibt ein Faltblatt. Foto: pot