1. Eine Lösung für den Nachwuchs

    Wird früheres Schlachtereigebäude dem Jugendforum übergeben?

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    LAUENAU (al). Der Flecken Lauenau will das Gebäude der ehemaligen Schlachterei Düvel nicht abreißen. Entgegen der ursprünglichen Pläne, hier Parkplätze zu schaffen, soll hier die Jugend ihren Platz finden: Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde hat dem Jugend- und Kulturforum das Anwesen zur weiteren Nutzung angeboten. Seit drei Jahren fordert dessen Vorstand eine endgültige Bleibe vor allem für die von ihm betreuten Musikgruppen. Bislang tingelten diese nur durch befristete Provisorien.

    Noch vor einigen Monaten sah alles anders aus: Für das Jugendforum war eine vom Unteren Triftweg aus zugängliche dauernde Bleibe in einem ehemaligen Fabriktrakt neben der "Victoria-Arena" bestimmt. Das wurde bereits im zuständigen Bau- und Planungsausschuss diskutiert. Das seit Jahren leerstehende Düvel-Haus sollte indes fallen.

    Doch weil sich im Gewerbepark ein neuer holzverarbeitender Betrieb mit viel Platzbedarf ansiedeln wollte, erhielt das Forum unversehens eine Absage. "Wir wollten schon alles hinwerfen", beschrieb jetzt Vorsitzender Norbert Bruhne die sich daraufhin im Vorstand verbreitende Stimmung: "Seit drei Jahren vagabundieren wir durch den Ort", erinnerte er an den Start mit neuem Konzept. Der alte Vorstand des Jugendforums hatte bis dahin einen Raum im Bürgerhaus betreut, in dem sich Jugendliche gelegentlich treffen konnten. Doch zum Schluss kam niemand mehr.

    Bruhne setzte mit einigen weiteren Organisatoren auf die Musik als neuen Schwerpunkt. Der Erfolg blieb nicht aus. Heute sind rund 50 junge Leute in Bands und Gruppen organisiert. Einige davon stammen bereits aus einem vielbeklagten Milieu: Am ZOB und anderen Plätzen im Ort halten sich regelmäßig Jugendliche auf, die dort für Unrat und Beschädigungen sorgen.

    Allerdings hatte das Forum nie ein eigenes Zuhause. Anfangs waren ihm Räume in einem Dachgeschoss des Gewerbeparks in Aussicht gestellt worden: Die Kids packten sogar beim Entrümpeln an. Doch dann besorgten strenge Brandschutzbestimmungen das Aus.

    Vorübergehende Bleiben fanden sich im Gemeindehaus von St. Lukas, in den Räumen des Apelerner Musikvereins und sogar in der in den Wintermonaten verwaisten Sportheim-Gaststätte. Seit einem Jahr proben die Gruppen in einem nur 20 Quadratmeter großen Raum im ehemaligen Rathaus. Nun scheint der dritte Anlauf offenbar zu klappen: "Wir sind begeistert", kommentierte Bruhne die Entscheidung des Verwaltungsausschusses, der den Vorstand zu seiner Sitzung eingeladen und um dessen Meinung befragt hatte. So könnte der ehemalige Verkaufsraum zum "Jugendcafé", das angrenzende Schlachthaus zum Übungsraum werden. Für die weitere Nutzung schlug Heilmann eine "Gleichbehandlung mit anderen örtlichen Vereinen" vor. Will heißen: Per Vertrag ("Kein Alkohol, keine Drogen!") wird das Gebäude dem Jugendforum zur Nutzung übergeben. Dieses müsse - wie bei vergleichbaren Einrichtungen auch – das Haus selbst bewirtschaften, erhalte aber einen Zuschuss.

    Auch der Gemeindedirektor sieht die Lösung als ideal an: Nicht "in irgendeiner Ecke" würden die Jugendlichen ihren Platz finden,

    sondern mitten im Zentrum. Die Entscheidung ist offenbar nur ein Auftakt für weitere Maßnahmen. Heilmann kündigte für die Ratssitzung am heutigen Mittwochabend um 19 Uhr im Bürgerhaus weitere Informationen an: "Wir wollen gemeinsam mit den Anliegern die Ortsmitte interessant gestalten." Foto: al

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