BÜCKEBURG (hb/m). "Das Bürgerschießen ist das größte Bürgerfest in Bückeburg und von historischer Bedeutung", stellte Stadtmajor Rolf Netzer in der voll besetzten Fürstlichen Remise fest. Zum Kommers, der gegen 22.30 Uhr begann, konnte Netzer unter anderem Bürgermeister Reiner Brombach und seine beiden Stellvertreter Horst Schwarze und Peter Kohlmann, den zweifachen Bürgerschützenkönig Peter Davidovic, Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, Landesbischof Jürgen Johannesdotter, den heimischen Bundestagskandidaten Sebastian Edathy, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Ehrenstadtmajor Siegfried Klein, Vertreter der Bundeswehr, Gäste aus der niederländischen Partnerstadt Nieuwerkerk, darunter Ehrenstadtoffizier Joop Gallé sowie die Bürgermeister der Nachbarstädte Stadthagen und Obernkirchen, Bernd Hellmann und Oliver Schäfer, begrüßen.
Rolf Netzer freute sich über den gelungenen Auftakt des Bürgerschießens und einen tollen Zapfenstreich zuvor im Schlosshof. Lob gab es für den neuen Festwirt Fabian Hahn ("mit ihm haben wir einen guten Griff getan"). Überzeugt ist Netzer, dass die vorgenommen Neuerungen beim Bürgerschießen wirken werden. Als langjähriger Soldat habe er, so Oberst Albert Dittmar, häufiger Große Zapfenstreiche erlebt, die in der Regel von Profis gespielt wurden. "Großen Respekt für das heute Abend Erlebte", lobte der Standortälteste. "Wir Soldaten fühlen uns in Bückeburg sehr gut aufgenommen, wer das Bürgerschießen erlebt, ist noch lieber hier", ist Dittmar überzeugt.
Bürgermeister Reiner Brombach zeigte sich stolz, mit so vielen Gästen aus nah und fern feiern zu können. Er wünscht sich, dass die Besucher aus Nieuwerkerk auch in Zukunft Gäste beim Bürgerschießen sein werden, wenn sie zur neu gebildeten Region "Zuidplas" gehören werden.
Gegen 23.20 Uhr erfolgte der Höhepunkt des Kommerses, die Verleihung des Bürgermeisterordens. Seit 1976 wird dieser Orden vergeben. Man habe eine äußerst würdige Person gefunden, die aus Stadthagen stammt, seit Jahrzehnten Mitglied im Bürgerbataillon ist, im Marschrott der 4. Kompanie und von 1967 bis 1979 Adjutant des Bürgerbataillons gewesen ist: Ernst Engelking.
Engelking wurde 1969 der Verdienstorden II. Klasse und 1974 der Verdienstorden I. Klasse verliehen. Als Ordonanzoffizier achtet er seit 1980 darauf, dass kein Unberechtigter beim Zapfenstreich ins Schloss kommt. Mit dem sich bereits im Ruhestand befindenden Vorstandsmitglied der ehemaligen Volksbank Bückeburg wäre es, so Brombach, nicht zur Finanzkrise gekommen.
Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Stadthagens Bürgermeister Bernd Hellmann, der es schön fand, "dass auch jemand aus Stadthagen in Bückeburg etwas erreichen kann". Engelking freute sich sehr, glaubt aber, den Orden nicht verdient zu haben, "weil ich immer nur meine Pflicht getan habe". Im Verlauf des Abends wurden rund 1.100 Euro für die Kinderhilfe des Bürgerbataillons gespendet. Foto: hb/m