1. Deckbergen-Schaumburg verschenkt Landesliga-Platz

    Mädchen werden Vierte bei Norddeutscher Meisterschaft

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    DECKBERGEN (LA). Die Mädchen des SC Deckbergen-Schaumburg sind seit Jahren überaus erfolgreich. In der vergangenen Spielzeit gewannen sie die Mädchen-Niedersachsenliga und wurden Vierte der Norddeutschen Meisterschaften. Durch den ersten Platz in der Niedersachsenliga haben die Mädchen einen Platz in der Damen-Landesliga für ihren Verein erkämpft. Eine Reglung des Tischtennisverbandes, um starken Nachwuchsspielerinnen den Einstieg in eine Damenspielklasse zu ermöglichen, die sie ausreichend fordert.

    Die Mädchen des SC haben einen tollen Erfolg erzielt, aber ein Fairnesspokal wird sicher nicht nach Deckbergen gehen.

    Die Chance für Lena Bredemeier und Julia Danziger, die ab dieser Saison in der Damen-Klasse spielen müssen. Allerdings stellte sich beim SC die Frage, wer mit den Beiden in der Landesliga antreten kann. Spitzenspielerin Fenja Hentschel, die dort sicher für zahlreiche Punkte gesorgt hätte, ist für ein Jahr ins Ausland gegangen. Für Lisa Holste, Tanja Wömper und Saskia Bredemeier wäre der Sprung in die Damenklasse noch zu früh gewesen und außerdem wollte der SC, dem die Nachwuchsförderung sehr wichtig ist, auch in dieser Saison in der Niedersachsenliga vertreten sein. Schließlich kommen mit Louisa und Jacqueline Stemme starke Nachwuchsspielerinnen nach.

    Eine Lösung war eigentlich schon gefunden. Anna Meier aus Luhden, Anna Schnur aus Hohenrode und Katharina Lange aus Rolfshagen, drei Spielerinnen, die in den vergangenen Jahren für den Post SV Bad Pyrmont in der Damen-Verbandsliga gespielt hatten, suchten schon lange nach einer, ihrer Spielstärke angemessenen Möglichkeit, wieder im Kreisverband Schaumburg spielen zu können. Sie führten ein Gespräch mit der Spartenleiterin des SC, Sabine Ehrlich, die begeistert von der Idee war, dass die drei jungen Damen in Deckbergen spielen wollten. Gemeinsam mit Lena Bredemeier sollten sie in der Landesliga antreten. Einige Male waren die Drei bereits in Deckbergen beim Training gewesen und auch mit Lena Bredemeier verstanden sie sich prächtig. In Bad Pyrmont hatten sie ihren Wechsel bekannt gegeben und alles schien in "trockenen Tüchern" zu sein. Lediglich die Wechselformulare waren noch nicht unterschrieben, als die jungen Frauen beim Training in Deckbergen mitbekamen, dass eine Zusammenkunft der Betreuerinnen und Spielerinnen der Mädchen-Niedersachsenligamannschaft stattfand, zu der sie nicht eingeladen waren. "Wir ahnten schon Schlimmes", sagte Anna Schnur und tatsächlich, am nächsten Tag erhielt Katharina Lange einen Anruf von Sabine Ehrlich, die ihr mitteilte, dass es sich der SC anders überlegt hätte und sie nicht dort in der Landesliga spielen könnten. Vor allem die Eltern der Niedersachsenliga-Mädchen hatten ihr Veto eingelegt. Unverständlich für alle, die von der Sache erfuhren. Für Anna Meier, Anna Schnur und Katharina Lange bedeutete dies, dass sie quasi auf der Straße standen. In Bad Pyrmont hatte sich Martina Brix bereits um Ersatz gekümmert und beim SC wollte man die Spielerinnen plötzlich nicht mehr. "Wir sind enttäuscht und fühlen uns verschaukelt. Das hätte man vom Vorstand des SC doch wohl vorher klären können. Schade, dass man sogar auf dieser Ebene im Tischtennissport sofort alles schriftlich machen muss, um sich darauf verlassen zu können, dass Absprachen auch eingehalten werden", waren sich die drei Spielerinnen einig.

    Schnell sprach sich aber in Tischtenniskreisen herum, dass die Drei einen neuen Verein suchen und so kamen sie beim TSV Fuhlen unter, der gerade in die Bezirksoberliga aufgestiegen war und sich über Verstärkung freute. Und der SC? Den Damen-Landesliga-Platz hat der Verein verschenkt. Was auch für den Kreisverband Schaumburg sehr schade ist. Eine Mädchen-Niedersachsenligamannschaft geht mit Lisa Holste, Tanja Wömpner, Saskia Bredemeier, Jacqueline Stemme und Louisa Stemme an den Start. Lena Bredemeier und Julia Danziger spielen mit den "Oldies" Sylvia Hentschel und Margret Gellermann in der ersten Damenmannschaft, die in der Bezirksliga antritt.

    Insgesamt eine Lösung, die sicher die Schlechteste für alle Beteiligten ist. Abgesehen von der Art und Weise, wie und wann diese Entscheidung getroffen wurde. Dem SC Deckbergen-Schaumburg, dessen Mädchenmannschaft sogar als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet wurde, hat das Ganze einen schwarzen Fleck auf der bislang weißen Weste eingebracht. Einen Fairnesspokal werden die Eltern und Betreuerinnen, die diese Entscheidung gefordert haben, sicher nicht erhalten. Ihren Mädchen haben sie sicher keinen Gefallen damit getan und dem Verein die Chance verbaut, eine Damenmannschaft in der Landesliga antreten zu lassen.

    Überhaupt scheint es im Jugendbereich des SC einige Unstimmigkeiten zu geben, für die sicher nicht die Nachwuchsspieler verantwortlich sind, sondern Eltern und Betreuer. Seine Konsequenzen draus hat auch der langjährige und erfolgreiche Jugendtrainer Christian Kramer gezogen, der seine Tätigkeit beendet hat. Foto: LA

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