AUETAL-REHREN (tt). Vor gut 16 Jahren wurde für das Auetaler Grundzentrum Rehren ein Entwicklungskonzept erarbeitet, das gravierende Änderungen im Dorfmittelpunkt zur Folge hatte. Der Busbahnhof entstand, das Aussehen des Marktplatzes wurde verändert und ganz wesentlich, die "Alte Molkerei" wurde ausgebaut und der Bauhof dahinter aus dem Ort "verbannt" und im Industriegebiet neu aufgebaut. Mit dem "Schäferhof" entstand ein neues Baugebiet für junge Familien, zentral gelegen direkt im Ortskern. Das Gewerbegebiet nahm Formen an und nach mehreren verschiedenen Varianten der Seniorenbetreuung ließ ein namhafter Investor eine Seniorenresidenz bauen, in der das Wohnen und die Pflege von älteren Menschen möglich wurde. Seit einigen Jahren haben sich aber auch die Einkaufsgegebenheiten verändert. Der Lebensmittelmarkt am Marktplatz hat seine Pforten für immer geschlossen und Discounter haben an der Peripherie des Ortes neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, die demnächst noch erweitert werden. "Jetzt ist es wieder an der Zeit, darüber nachzudenken, wohin die "Reise" gehen kann", so Auetals Bürgermeister Thomas Priemer in einer Bürgerversammlung zur Ortskernentwicklung. 25 Bürger waren der Einladung gefolgt, zusammen mit dem Dipl. Ing. Bernd Sieck von der Planungs- und Ingenieurgesellschaft Hameln im Spiegelsaal der "Alten Molkerei" zu diskutieren, welche Ziele man verfolgen soll. Die Ideen und Kenntnisse der Bürger sollen Schwerpunkte setzen und in ein Konzept einfließen, das letztendlich von den Mitgliedern des Rates zu beschließen ist. "Es ist das Buch der Bibel für die nächsten Jahre", so der Bürgermeister weiter, der zum Einstieg in die Runde Themen unterbreitete wie: Neue Wohngebiete - ja oder nein, Marktplatz oder Gewerbegebiet ausbauen, wie kann die Autobahn besser genutzt werden oder wie bekommen wir mehr junge Familien in den Ort. Hintergrund sind statistische Zahlen des Planers, der sich auf die Bertelsmann-Stiftung bezieht, die voraussagt, dass im Jahr 2025 die Bevölkerung im Auetal um 9,6 Prozent zurückgeht und der Großteil der Jugendlichen unter 18 Jahren abwandert. Das hat natürlich etwas mit Arbeitsplätzen zu tun, die es im Auetal nur mangelhaft gibt. "Dagegen stimmt die Infrastruktur. Wir haben eine familienfreundliche Kinderbetreuung, haben ein Ärztezentrum und auch die Senioren sind bei uns in guten Händen", so Priemer, der auf die verschiedenen Einrichtungen hinweist. Die Ortsentwicklung kann Fördermittel aus Brüssel erwarten. Bis zu 50 Prozent können aus dem Leader-Programm fließen. Alle Bürger sind aufgerufen, an der Gestaltung ihres Ortes mitzuwirken. Zwei Arbeitsgruppen (Wirtschaft und Gewerbe) sowie Wohnen sollen sich bis zum Herbst Gedanken über eine mögliche Entwicklung machen. Sie sollen Stärken und Schwächen des Ortes herauskristallisieren, um zukunftsweisende Schlüsse zu ziehen, die für die nächsten 15 Jahre Bestand haben. Foto: tt
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Weichen für die Zukunft stellen
Fördermittel sollen die Ortskernentwicklung vorantreiben
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