SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die geplante Ansiedlung eines Regionallagers der Edeka Minden/Hannover im Lauenauer Logistikpark hat ein weiteres Etappenziel erreicht. Der Rat der Samtgemeinde Rodenberg beschloss die 43. Änderung des Flächennutzungsplans für ein 25,6 Hektar großes Gebiet in den Gemarkungen Apelern, Lauenau und Pohle. Der Rest des benötigten insgesamt 34 Hektar großen Areals ist bereits Bestandteil aus früheren Verfahren.
Täglich werden Edeka-Fahrzeuge in den Lauenauer Logistikpark rollen: Die eingeholten Verkehrsgutachten sehen nur den südlichen Autobahnanschluss als zu stark belastet an.
"Wir sind froh über so viel Unterstützung", bilanzierte Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann die Beteiligung von Behörden und Bürgern. Das auch von ihm oft kritisierte aufwendige Verfahren in der Bauleitplanung habe diesmal geholfen, Fehler zu vermeiden. Heilmann lobte das beteiligte Planungsbüro von Luckwald ("Wir wären sonst nicht so weit!") und den Landkreis Schaumburg, der flankierende Hilfe geleistet habe. Von den 43 angeschriebenen Dienststellen sind nur wenige Hinweise eingegangen. Sie wurden zur Kenntnis genommen.
Aus der Bevölkerung sei nur eine Stellungnahme eingereicht worden. Ein Bürger hatte erhebliche Bedenken zur Größe des Bauwerks, zur verkehrlichen Belastung und zu Fragen der Wirtschaftlichkeit des Projekts vorgetragen. In einer ausführlichen Begründung wurden diese zurückgewiesen. Mit dessen Argumenten setzte sich auch Landschaftsarchitekt Georg Seibert vom beteiligten Planungsbüro auseinander und erläuterte erneut die bereits bekannten Bauabsichten. So wird angesichts eines durch das abfallende Gelände bedingten Höhenunterschieds von 15 Metern die Haupthalle bis zu sieben Meter tief den Hang einschneiden. Eingrünung und Erdwall sollen den Komplex in Richtung Pohle und zur südlich gelegenen Bebauung abschirmen. Da keine wertvollen Biotope sich in dem "unempfindlichen Gebiet" befinden würden, seien negative Auswirkungen auf den Naturschutz nicht zu erwarten. Überraschendes habe das Verkehrsgutachten ergeben. Bei erwarteten 1340 Zufahrten pro Tag und der gleichen Menge Abfahrten, wobei 50 Prozent auf Pkw-Verkehr durch Mitarbeiter entfallen, werde der südliche Autobahnanschluss "mittelfristig an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit" kommen. Weniger problematisch sei der nördliche Anschluss. Nach Meinung der Experten reiche die erst im vergangenen Jahr ausgebaute Einmündung in den Logistikpark aus.
Seibert ging auch auf die bereits erstellten Schallgutachten zum voraussichtlichen Verkehrs- und Gewerbelärm ein. Die Prüfung sei bei "einer erwarteten vollen Auslastung aller Gewerbeflächen" erfolgt. Dabei sei ein Überschreiten der zulässigen Werte nicht zu erwarten. Auf der Basis des geänderten Flächennutzungsplans tritt die Bauleitplanung in der kommenden Woche in eine entscheidende Phase. In einer gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse von Apelern und Lauenau sowie des Pohler Gemeinderates werden erneut die erstellten Gutachten erörtert. Danach wird über die Auslegung der Unterlagen beschlossen. Die öffentliche Sitzung beginnt am Dienstag, 18. August, um 19 Uhr im Lauenauer Bürgerhaus. Foto: al