LANDKREIS (hb/m). Die Kreishandwerkerschaft Schaumburg hatte zur Aushändigung der Gesellenbriefe die jungen Handwerksgesellinnen und –gesellen mit ihren Eltern und Ausbildern in den Bückeburger Rathaussaal eingeladen. Kreishandwerksmeister Thomas Krömer konnte zu der kleinen Feierstunde eine Reihe von Gästen, unter anderem Stefan Tegeler vom Landkreis Schaumburg, Jörg Klostermann von der Stadt Bückeburg sowie den Gastredner Jürgen Johannesdotter, Landesbischof der Schaumburg-Lippischen Landeskirche, begrüßen.
"Dieser Abend steht für einen Neuanfang, es ist der Anfang ihres eigentlichen Berufslebens", sagte Thomas Krömer. Mit dem Gesellenbrief sei ein Fundament geschaffen worden, auf dem der weitere berufliche und private Lebensweg aufgebaut werden könne. Es liege in der Hand des Einzelnen, wie viele Stockwerke auf dieses Fundament aufgebaut werden sollen. Der Kreishandwerksmeister gab den Ratschlag, sich um weitere qualifizierte berufliche Abschlüsse zu bemühen.
Das Handwerk habe sich, so Krömer, seit Generationen immer weiterentwickelt, immer am technischen Fortschritt teilgenommen und dabei teilweise sogar Maßstäbe gesetzt. "Das Handwerk wird in den nächsten Jahren Fachkräfte brauchen", ist Krömer überzeugt. Je umfangreicher die Aus- und Weiterbildung gerade in den jungen Jahren des Arbeitslebens betrieben werde, desto besser seien die Chancen und Möglichkeiten im weiteren Berufsleben.
Landesbischof Jürgen Johannesdotter ("ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und bin Hobbytischler") gestand, die Aufregung während der Gesellenprüfung nachempfinden zu können und aus eigener Erfahrung zu kennen. Er sei in seinem Leben zweimal durchgefallen, einmal im Konfirmandenunterricht und als Gemeindepfarrer bei der Führerscheinprüfung. Der Landesbischof betonte die "Verbundenheit im Handwerk". Es gebe ein geordnetes Miteinander und man sei wie in der Familie aufeinander angewiesen. "Mein Beruf als Pastor und Landesbischof ist für mich eine Art Berufung", so Johannesdotter. Jeder Beruf habe aber die Würde einer Berufung. Es gehe um mehr als "Job und Kohle machen". Jürgen Johannesdotter empfahl den Gesellinnen und Gesellen, "mit Fortbildung und Weiterqualifikation deutlich zu machen, wie ernst sie den Beruf nehmen und unverzichtbar sie sind".
Fritz Pape, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sprach von einer hohen Qualität der Gesellenprüfung im Sommer 2009. Von 113 Prüflingen haben 99 bestanden. Der Zimmerer Tobias Dühlmeier, der Maurer Tim Erkel, der Maler- und Lackierer Tim Heepen und der Fahrzeuglackierer André Wrogemann haben für ihre sehr guten und guten Leistungen in Praxis und Theorie eine Prämie vom Landkreis Schaumburg und einer Versicherungsgesellschaft erhalten. Kreislehrlingswart Walter Hardekopf und die Obermeister haben zum Abschluss die Gesellenbriefe ausgehändigt. Foto: hb/m