1. "Gustav" erhält seine Körung und darf nun nach Herzenslust seine Gene weitergeben

    Züchter Christoph Höller erhält das Prädikat des "Rauhwolligen Pommerschen Landschafes"

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    FRIEDRICHSWALD (ste). "Gustav" heißt der eineinhalbjährige Jüngling aus Friedrichswald; und "Gustav" ist ein Bock der seltenen alten Schafrasse "Rauhwolliges Pommersches Landschaf". Jetzt konnte der heißblütige Schaf-Teenager beim Rauhwoller-Tag des Landesschafzuchtverbandes Niedersachsen in Syke im Landkreis Diepholz die "Lizenz zum Vererben" mit nach Hause nehmen.

    Kören nennt man es, wenn Rassetiere die offizielle Zulassung zugeteilt bekommen, ihre Gene weitergeben zu dürfen, so Christoph Höller, der als gelernter Gärtner und praktizierender Alltagsbegleiter für demente Senioren seit 1991 mit seiner Familie im ehemaligen Gasthaus Dornröschen-Eck am südlichen Orstausgang von Friedrichswald lebt. Seit 1996 ist die Schafzucht sein erklärtes Hobby. Gleichzeitig trägt Höller dazu bei, eine seltene alte Rasse zu erhalten, eben das "Rauhwollige Pommersche Landschaf".

    Nur noch 15 Rauhwoll-Züchter gibt es in ganz Niedersachsen und Höller ist einer von ihnen.

    Das erste Paar für seine eigene Zucht hat er vor zwölf Jahren von einem Züchter in Voßheide im Kreis Lippe gekauft. Heute ist seine Herde auf 24 Mutterschafe mit jährlich wiederkehrender Nachzucht angewachsen, für die noch in den nächsten Jahren die beiden Böcke "Friedrich" und "Wilhelm" sorgen dürfen. Beide stammen aus der Urheimat der Rauhwoller, wo Höller sie auf Rügen gekauft hat.

    Gustav, der soeben beim Züchtertreffen sein Zertifikat als künftiger Stammvater erhalten hat, wird seine eigene Familie in der Herde eines Züchterkollegen in Ostfriesland gründen dürfen, berichtet Christoph Höller. Dafür habe der Bock mit Wertungen von 8,0 jeweils Bestnoten erhalten für die Klassifizierung von äußerer Erscheinung sowie Beschaffenheit der Wolle. "Die Höchstnote, die vergeben werden kann, ist die Neun und mein Gustav hat den zweiten Platz bei der Körung erreicht und damit ist er der Beste von allen in Niedersachsen gezogenen Böcken gewesen", erklärt Höller.

    Mit Robert von Sterk aus Rostock habe ein Rauhwoller-Experte die Körung der Böcke vorgenommen, der bereits zu DDR-Zeiten Zuchtleiter des nationalen Verbandes gewesen sei. Da Christoph Höller aus der Landwirtschaft kommt, denkt er ganz praktisch. Denn: "Finanziert wird mein nicht ganz billiges Hobby hauptsächlich durch den Verkauf von Schaffleisch", verrät er. Die Schlachtung und Wurstherstellung übernimmt eine spezialisierte Kalletaler Landschlachterei, die für Höller auch immer wieder neue Wunschrezepturen austüftelt für Schinken oder wie jüngst für eine feine Schaf-Salami mit Salbei-/Ingwer-Würzung: "Echt lecker!"

    Weitere Informationen gibt es auch unter www.rauhwoller-in-rinteln.de oder telefonisch unter 05754/1329.Foto: privat

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