1. Gesicht zeigen und niemals wegsehen

    1100 Bürger setzen sich mit Nachdruck gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus und für eine gemeinsame und sichere Zukunft für alle ein

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    BAD NENNDORF (ih). Gänsehaut: In Sichtweite ziehen die Rechten an den fröhlich feiernden Gegendemonstranten vorbei. Die Bad Nenndorf Boys sorgen just in diesem Moment für Musik. Der Frontmann ruft "Nazis raus" und Gegendemonstranten vor der Bühne stimmen mit ein. In diesem Moment weiß jeder, der den Aufrufen des DGB und des Bündnisses "Bad Nenndorf ist bunt" gefolgt ist: "Hier bin ich richtig."

    Bunt hat am vergangenen Wochenende gewonnen. 1100 Bürger aus dem gesamten Schaumburger Land haben ein Zeichen für Demokratie gesetzt. Ein deutliches Zeichen gegen die sogenannten Trauermärsche der rechtsextremen Szene. Mit Sorge betrachten im Nachklang einige Teilnehmer die Zahl der angereisten Rechten. Die Anzahl der Neonazis habe noch einmal zugenommen, heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Unterbezirkes Schaumburg. Aber auch die anderen sind mehr geworden. Nicht nur die Nenndorfer sondern die Schaumburger haben verstanden, dass die Ignoranz der sogenannten Trauermärsche nicht reicht. Gesicht zeigen, sich auf die Socken machen, hingehen: Gleich neben der braunen Trauer tanzte die bunte Vielfalt auf der Straße. Statt schwarz prägten alle Farben dieser Erde die Nenndorfer Innenstadt. Luftballons, Fähnchen, Konfetti, Trillerpfeifen, Trommeln und Girlanden kamen zum Einsatz. Bad Nenndorf hat sich friedlich und erfolgreich gegen den Aufmarsch der Rechten gewehrt. Alle Vereine, Verbände und Institutionen wussten bei der Gegendemonstration ihre Mitglieder hinter sich und dem demokratischen Gedanken. Bad Nenndorf wehrte sich und stand geschlossen für Toleranz, Vielfalt und Demokratie und gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Eine klare Ansage, die auch Bürgermeisterin Gudrun Olk mit dem Verlesen der Samtgemeinde- und Stadt-Resolution für eine weltoffene und tolerante Kurstadt unterstützten. Sie führte die Gegendemonstration mit dem Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese und kommunalen Politkern in erster Reihe an. Gefolgt von den Hauptorganisatoren, DGB und dem Bündnis gegen Rechtsextremismus "Bad Nenndorf ist bunt", schlossen sich 1.100 Bürger dem großen bunten Umzug an. Die Aktion fand überregional Aufmerksamkeit. Das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" strebt an, die bis in das Jahr 2030 beantragten Trauermärsche verbieten zu lassen. Auch die Verantwortlichen im Landkreis Schaumburg haben die bunte Gegenwehr wahrgenommen. Foto: ka

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