1. Festauftakt in der großen Scheune

    Hülseder feiern 950-jähriges Bestehen ihres Dorfes auf dem Wasserschloss-Gelände

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    HÜLSEDE (al). Das Hülseder Dorfjubiläum ist Geschichte. Nach zweijähriger Vorbereitung eines engagierten Arbeitskreises erlebten die Einwohner ein ereignisreiches Wochenende mit vielen Höhepunkten. Schon der Auftakt bildete eine Überraschung: Ganze 60 Minuten dauerte der Kommers mit wenigen Reden, jedoch vielen launigen Bemerkungen von Moderator Clemens-Christian Stummeyer. Die rund 300 Besucher waren begeistert. Gelegenheit zum Nachlesen der örtlichen Historie gibt es noch genug: Pünktlich zum Fest stellte Autor Eckhard Arndt sein "Jubiläumsbuch" vor. Es fand reißenden Absatz.

    Bürgermeister Herbert Weibels eröffnete mit Amtskette und Gemeindeglocke die Feierlichkeiten und verwies auf "Geschichte, Tradition und Platz für Neues". Dies mache die Lebensqualität Hülsedes aus. In seinen Gruß schloss er auch alle ehemaligen Einwohner ein, von denen einige selbst weite Anreisen nicht gescheut hatten: Bis aus Hamburg und München waren sie zum Fest an den Süntelrand gekommen. Weibels verschwieg jedoch nicht den Wandel, den die Gemeinde seit Kriegsende erlebt habe: Statt einst fünf Läden gebe es heute keinen mehr; von früher 14 Höfen seien nur noch zwei landwirtschaftliche Betriebe übrig geblieben.

    Weibels richtete einen ausdrücklichen Dank an die Eigentümer des Wasserschlosses, Monika und Hans-Wilhelm von Bronsart und Schellendorf. Diese hatten für das Ortsjubiläum weite Teile ihres Anwesens, darunter auch alle Scheunen mit einer Gesamtfläche von 1800 Quadratmetern kostenlos zur Verfügung gestellt. Von Bronsart sah dies jedoch auch als Art Wiedergutmachung für die Bevölkerung an. Diese müsse aufgrund der regelmäßigen Vermarktung ihrer Immobilien Beeinträchtigungen durch parkende Fahrzeuge oder laute Musik erleiden. Andererseits seien jedoch die daraus gewonnenen Einnahmen für den Erhalt der Gebäude notwendig. Für eine Überraschung sorgte die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm. Als Kind habe sie bereits Hülsede kennengelernt, weil sie mit dem Vater von Rodenberg an den Süntelrand geradelt sei. Sie sei deshalb "ein Fan" des Ortes, den sie für die "tolle Dorfgemeinschaft" lobte.

    Für den heiteren Rahmen der Veranstaltung sorgte neben der Gesangsgruppe des TuS Concordia mit einem selbst getexteten Loblied auf den Ort noch der Moderator selbst. Stummeyer gefiel mit Wortspielereien ("Thomas Gottschalk war uns zu teuer; aber ich bin wenigstens gottschalkmäßig bekleidet") und mit einem Test. Bei der Frage, welches das schönste Dorf in Niedersachsen sei, flogen beim Stichwort Hülsede auf Anhieb alle Finger hoch. Foto: al

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