1. Die goldene Mitte im Visier

    KSB-Senioren auf den Spuren von Robin Hood / Bogenschießen auch ein Sport für Ältere

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    STADTHAGEN (ro). Erste kleine Erfolge und die Tücke des Objektes lagen ganz dicht beieinander, als rund 50 Seniorensportler aus verschiedenen Vereinen und unterschiedlichen Sportarten auf Einladung des Kreissportbundes (KSB) Schaumburg auf der Anlage des Schützenbundes Stadthagen ihre zumeist ersten Erfahrungen beim Bogensport machen konnten.

    Zumindest die meisten der Männer im Alter zwischen 50 und 80 Jahren kramten in der Erinnerung und verherrlichten die Zeiten, als sie als Kinder mit selbstgeschnitzten Flitzebögen auf den Spuren des legendären Robin Hood zu pirschen beliebten.

    Doch jetzt, gefühlte zwei Generationen später, mussten sich die meisten eingestehen, dass die modernen Hightechgeräte der Bogensportler von heute damit nur noch ganz entfernt Ähnlichkeit haben. Das Grundprinzip indes ist das gleiche geblieben: Es ging und geht darum, mittels eines kräftigen Armzuges eine Sehne so zu spannen, dass sie beim Loslassen den Pfeil so beschleunigt, dass er zum Geschoss wird.

    Abgestimmt auf die Teilnehmer hielten die fachkundigen Experten um den Bogenreferenten im Kreisschützenbund, Dirk Bövers (Stadthagen), entsprechendes Material vor. So konnten von den Bogensport-Novizen unterschiedliche Sehnenspannungen, Pfeile und Bögen ausprobiert werden.

    Sind die erforderlichen Bewegungsabläufe erst einmal verinnerlicht und werden sie dann konsequent umgesetzt, fliegt der Pfeil mit Tempo 50 bis 90 in Richtung Scheibe, deren Mitte bei einem Durchmesser von 122 Zentimeter goldenen ist. Während bei Wettkämpfen für Schüler, Anfänger und in der Halle auf eine Distanz von 18 Metern geschossen wird und es bei Titelkämpfen von Männern im Freien Scheiben in bis zu 90 Meter Entfernung anzuvisieren gilt, stand für die KSB-Oldies das Ziel nur 13 Meter entfernt.

    So war es für einige "Naturtalente" nach einer gewissen Eingewöhnung dann doch schon möglich, bei weiterhin großer Streuung doch immer wieder mal einen Pfeil Richtung Zentrum schwirren zu lassen. Das kaum seltenere "Autsch" indes war zu vernehmen, wenn man beim Schuss Bogen und Arme so verrissen hatte, dass die Sehne mit ihrer gerade eben freigesetzten Energie an der Innenseite des Armes entlang schrammte und böse blaue Flecke verursachte.

    Solcherlei Missgeschick widerfuhr allerdings nur den übermütigen Typen, die meinten, auf Arm-, Brust- oder Fingerschutz, die den Preis für eine Erstausrüstung auf rund 300 Euro steigen lassen, verzichten zu können.

    Eine der ältesten Sportarten der Welt, von 1900 bis 1920 und seit München 1972 wieder im olympischen Programm, wird in Deutschland derzeit von rund 30.000 Bogenschützen als Wettkampfsport betrieben. Im KSB Schaumburg sind fünf Vereine aktiv.

    Doch klargeworden ist bei dieser Veranstaltung auf Initiative des KSB-Ehrenvorsitzenden und Beauftragten für Seniorensport, Fritz Meier (Rinteln) auch, dass Bogensport ein Familiensport für jede Altersklasse von acht bis achtzig plus ist, die Konzentration, Kraftausdauer, koordinative Fähigkeiten und Feinmotorik bildet und fördert. Unterstützt wurde Meier bei der Planung und Realisierung des Kennenlerntages von Robin-Hood-Jüngern und Diana-Gefährtinnen aus den fünf KSB-Vereinen SB Stadthagen, SG Hagenburg, SV Loccum, SV Todenmann und SV Volksdorf, die mit viel Sportgerät angereist waren. Lob für die Verpflegung ging auch an das Schützenhaus-Team.

    Begonnen hatte der Tag auf dem Gelände des Schützenbundes Stadthagen mit einem mit viel Zustimmung aufgenommenen Referat zum Thema "Ausdauer und Bewegungskoordination im Seniorensport" von Dr. Franz-Josef Ludwig aus der Reha-Klinik in Bad Eilsen . Foto: privat

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