1. Am Ende siegen erfahrene Musiker gegen den DSDS-Shooting-Star

    Mark Medlock liefert schlechte Arbeit / Harpo und Hermes House Band grandios

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    RINTELN (ste). Für Mark Medlock, oder wie er in Rinteln jetzt heißen dürfte "Med-Flopp", war das Doktorseefest keiner seiner glänzenden Auftritte, sprang er doch für die an einer Stimmbandentzündung erkrankten Stephanie Heinzmann ein, deren Fangemeinde dann auch den DSDS-Superstar von vor zwei Jahren nicht gerade mit überschäumendem Applaus empfing. Medlock zeigte sich bereits im Vorfeld als ein Künstler mit Star-Allüren, meckerte über seinen Manager an Absperrungen herum und wollte keine Presse im Absperrbereich: "Dann höre ich sofort auf zu spielen", soll er gesagt haben. Gute Fotos also fast unmöglich! Auch seine Fans ließ er nicht an sich heran, gab trotz entsprechender Absprachen keine Autogrammstunde und zeigte sich distanziert. Der von Dieter Bohlen protegierte ehemalige Handy-Verkäufer hatte dann auch musikalisch nicht gerade Format. Bis auf eine handverlesene Menge von Hardcore-Fans gab es nur verhaltenen Beifall, sogar offene Ablehnung. Medlock ließ sich provozieren, kritisierte Buh-Rufer und ging nach einer dreiviertel Stunde von der Bühne, offensichtlich auf Zugabe-Rufe wartend. Als die nicht kamen erfüllte der Profi-Musiker seinen Vertrag ("Eine Stunde ist ausgemacht", so Doktorsee Geschäftsführer Uwe Deppe) und rief selbst nach einer Zugabe, die dann auch mit seinem aktuellen Chart-Hit "Mamacita" (zum zweiten Mal!) kam. Deutlich besser dagegen die anderen Bands und Künstler des großen Doktorseefestes, allen voran die Musiklegende "Harpo" mit seinem "Movie Star" und "Horoskope", der sich als Sänger zum Anfassen präsentierte. Harpo feierte schon auf der Schlagerparade am Doktorsee einen grandiosen Erfolg, animierte die Fans zum Mitmachen und setzte musikalische Glanzpunkte. Ebenso die Gruppe "Meilenstein", denen allerdings beim Medlock-Auftritt kurzerhand der Strom abgedreht wurde, damit sie nicht zu viel Publikum auf sich ziehen.

    Grandios war dann das absolut pünktlich abgefeuerte Feuerwerk. War es in den vergangenen Jahren noch durch Zugabe von erstklassigen Bands ein wenig nach hinten gerückt worden, sorgte der schwache Medlock in diesem Jahr durch seinen kurzen Auftritt für zeitgenaue Einhaltung des Programms; wenigstens dafür sei ihm Dank ausgesprochen. Doch auch hier hatte das Team mit den Tücken der Technik zu kämpfen. Erst fiel der Computer aus, dann brannte am Ende noch ein Ponton. Alles Dinge, von denen die Besucher nichts mitbekamen und die am Ende der Schönheit des Lichterglanzes im Himmel keinen Abbruch taten.

    Die Feuerwerker leisteten ganze Arbeit, feuerte die glitzernden Effekte im Takt der Musik in den Himmel und spielten alle Facetten durch, von leise und romantisch bis zu den krachenden Böllern im heißen Abschluss. Nach knapp einer viertel Stunde war alles vorbei, anhaltender Applaus am rappelvollen Badestrand zeugte von einem tollen Erfolg.

    Und dann kam noch ein richtiger Kracher. Die "Hermes House Band" aus den Niederlanden überzeugte mit handwerklich einwandfreier Musikleistung und rockte bis früh in den Morgen.

    Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Camper und Familien, für die ein tolles Kinderfest aufgebaut war. Die Besucherzahlen ließen aufgrund des unbeständigen Wetters in diesem Jahr zu wünschen übrig, obwohl der Platz gut gefüllt war und der Strand beim Feuerwerk kaum noch Sitzmöglichkeiten bot.

    Übrigens: Sicherheitsdienst und Polizei meldeten am Ende ebenfalls einen friedlichen Festverlauf; nur wenige Platzverweise mussten ausgesprochen werden.

    Foto: ste

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