AUETAL-REHREN (tt). Sie wollte eigentlich keinen großen "Bahnhof" zur ihrer Verabschiedung, doch als sich dann das Kollegium samt Schulpersonal in der Aula versammelte, standen ihr doch Tränen in den Augen. Nach mehr als 40 Jahren an der Grundschule Auetal in Rehren geht Lehrerin Brigitte Wallenstein in den wohlverdienten Ruhestand. "Es gibt einige Verpflichtungen im Leben, denen ich gern aus dem Weg gehe oder sie vor mir her schiebe, wie den Zahnarztbesuch oder das Ausfüllen der Steuererklärung", so Schulleiter Carl Gundlach, "aber jetzt ist es soweit, ich muss ein paar Worte finden". Gundlach war sich mit seiner Kollegin einig, um ihre Verabschiedung kein großes "Brimborium" zu machen und wie bei diesen Anlässen üblich, Rückblick von den Anfängen bis zum "Heraustragen" zu halten. Aber dann kamen doch noch ein paar Worte des Lobes und des Dankes an die neue Pensionärin. "Du hattest die Fähigkeit, das Wesetliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, die anstehende Arbeit in die Hand zu nehmen, ohne dich und deine Mitmenschen vorher müde zu diskutieren, den Kompromiss der Konfrontation vorzuziehen, verbindlich in deinen Aussagen zu sein und in allem, was du tust, absolut zuverlässig zu sein". "Es ging auch um Delegieren und Verantwortlichkeiten", so Gundlach weiter, für den Brigitte Wallenstein immer eine Musterkollegin war. "Eine, die mich hat ruhig schlafen lassen, wenn ich mich abends mit "Brückenjahr" oder "Schuleignungstests" ins Land der Träume vom Tag verabschiedete habe und darauf vertrauen konnte, dass die Walli das schon macht". Zum Abschied überreichte der Schulleiter seiner scheidenden Kollegin das "Auetaler-Walli-Buch", das er heimlich mit der Schulsekretärin Evelyn Lucius erstellt hatte und in dem sie nun in aller Ruhe und ohne das tägliche Schrillen des Weckers am frühen Morgen ein wenig wehmütig blättern soll. Foto: tt
Schulleiter Carl Gundlach hat zur Verabschiedung von Brigitte Wallenstein eigens ein Auetal-Buch erstellt.